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Vergesst nicht, dass das Wesen unseres Apostolates in der Weitergabe der Lehre[14] besteht, denn die Unwissenheit ist, wie euch ich unzählige Male gesagt habe, der größte Feind des Glaubens. Paulus schrieb an die Römer: Wie sollen sie den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie sollen sie glauben, wenn sie nichts von ihm gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand ihnen predigt?67 Weil ihr diese Verantwortung zu predigen spürt, messt ihr der Lehrtätigkeit – privat oder öffentlich, persönlich oder kollektiv, in Grund-, Mittel- oder Oberschule – große Bedeutung bei, auch wenn der Unterricht nur einen kleinen Teil unserer beruflichen Arbeit ausmacht.

Aus dem gleichen Grund versucht ihr in die Medien hineinzuwirken, durch welche sich die öffentliche Meinung bildet: Presse, Rundfunk, Fernsehen, Kino etc. Diejenigen von euch, die in diesem Bereich beruflich tätig sind, vermitteln die Lehre nicht nur einer kleinen Gruppe von Personen – wie ihr es bei einem Kreis oder einem Vortrag tut –, sondern verkünden sie der Menge, unter freiem Himmel, wie der Herr es tat.

Es herrscht eine brutale religiöse Unwissenheit. Und viel Schuld tragen wir Christen daran, weil wir die Lehre nicht über alle diese Medien verbreiten, die technisch täglich vollkommener und einflussreicher sind und die oftmals von den Feinden Gottes kontrolliert werden.

[14] „Weitergabe der Lehre“: Der heilige Josefmaria verwendet diesen Ausdruck („dar doctrina“) häufig, um die Darlegung der christlichen Wahrheiten zu bezeichnen. Der Glaubensschatz kann unter den verschiedensten Umständen und in den verschiedensten Formen dargelegt werden. Immer geht es darum, die Botschaft des Evangeliums durch das persönliche und berufliche Wirken zu übermitteln. (Anm. d. Hrsg.)

Anmerkungen
67

Röm 10,14.

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