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Bildung der Supernumerarier

Meine Töchter und Söhne, die ihr Supernumerarier seid! Die Bildung, die das Opus Dei euch erteilt, ist flexibel. Sie passt sich eurer persönlichen und gesellschaftlichen Situation wie der Handschuh der Hand an. Seid sehr klar in der geistlichen Leitung, um die konkreten Umstände der Arbeit, der Familie, der sozialen Verpflichtungen darzulegen, denn auch wenn unser Geist ein einziger ist und die asketischen Mittel für alle dieselben sind, können und sollen sie in jedem Fall ohne Starrsinn umgesetzt werden.

Sprecht aufrichtig mit euren Leitern, damit die Freiheit und der Friede eures Geistes niemals angesichts der Schwierigkeiten – die oft nur in unserem Kopf existieren und für die es immer eine Lösung gibt – nicht getrübt werden. Bedenkt, dass die geistliche Bildung, die wir erhalten, das Gegenteil von Komplikation, von Skrupeln und von innerer Hemmung ist. Der Geist des Werkes vermittelt uns Geistesfreiheit, vereinfacht unser Leben, verhindert, dass wir verklemmt und verkrampft werden; er führt dazu, dass wir uns selbst vergessen und uns großzügig um die anderen kümmern.

Um diese Bildung zu erhalten, sollt ihr nur ausnahmsweise die Häuser oder Wohnungen aufsuchen, wo die Numerarier ihr Familienleben führen. Es ist diskreter,[10] wenn ihr die Leiter und die Gruppenbetreuer an euren Arbeitsplätzen, in euren Wohnhäusern oder auf der Straße trefft, dort also, wo der Herr uns gerufen hat. Und um die kollektive Bildung zu erhalten, ist nichts Indiskretes daran, zum Sitz eines unserer korporativen Werke zu gehen, deren Türen und Fenster sperrangelweit geöffnet sind, weil sie allen Seelen offenstehen.

[10] „Es ist diskreter, wenn ihr die Leiter und die Gruppenbetreuer an euren Arbeitsplätzen, in euren Wohnhäusern oder auf der Straße trefft.“ In seiner ersten Publikation, „Der Weg“ (1934), schrieb der heilige Josefmaria: „Diskretion ist weder Geheimhaltung noch Geheimnistuerei. Sie ist einfach: sich natürlich verhalten“ (Pkt. 641). Vor diesem Hintergrund wird die Empfehlung, die Häuser der Numerarier normalerweise nicht aufzusuchen – nämlich um die regelmäßige persönliche geistliche Begleitung zu erhalten – verständlich: Es wäre nicht natürlich, sondern würde aus Sicht der Nachbarschaft eigenartig und unangenehm anmuten, wenn ein Privathaus einen laufenden und dazu unerklärlichen Zustrom an Frauen bzw. Männern verzeichnete. Hingegen spricht aus der Sicht des Gründers des Werkes nichts gegen ein Zusammenströmen am Sitz eines nach außen hin bekannten, für alle offenen korporativen Werkes, wie er das anschließend anmerkt. (Anmerk. d. Übers.)

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