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Sorge und Verantwortung für die ganze Heilige Kirche

Aus diesem Grund können wir sagen, meine Kinder, dass auf uns die Sorge und Verantwortung für die ganze Heilige Kirche lastet – sollicitudo totius Sanctae Ecclesiae Dei –, nicht nur für diese oder jene konkrete Parzelle. Indem wir die offizielle – rechtliche, de iure divino – Verantwortung des Papstes und der Ortsbischöfe unterstützen, dienen wir der ganzen Kirche mit einer Verantwortung, die nicht rechtlich ist, sondern geistlich, asketisch, aus Liebe, durch einen Dienst, der beruflichen Charakter hat und von Bürgern geleistet wird, die das christliche Zeugnis des Beispiels und der Lehre bis in die letzten Winkel der Zivilgesellschaft tragen.

Die Geschichte zeigt die entscheidende Rolle auf, die, in schwierigen Zeiten für die Einheit der Kirche, die Werke universalen Charakters gespielt haben – wie die Orden und die religiösen Kongregationen. Aufgrund einer Berufung, die mit jener der Ordensleute nichts zu tun hat, bilden wir eine Vereinigung universalen Charakters mit einer gleichfalls universalen internen Hierarchie, die uns klar von den sogenannten Apostolatsbewegungen unterscheidet[7] und uns zu einem einheitsstiftenden und wirksamen Werkzeug im Dienst der Kirche und des Papstes macht.

[7] „die uns klar von den sogenannten Apostolatsbewegungen unterscheidet“: Soziologisch und apostolisch sind die Unterschiede zu den Bewegungen gering; die Verschiedenheit liegt – für den heiligen Josefmaria – in der Universalität sowohl des pastoralen Phänomens, das das Opus Dei darstellt, als auch an seiner internen Hierarchie. Diese Verschiedenheit bedeutet aber nicht Distanz zu jenen, mit denen es dasselbe Verlangen nach Heiligkeit in der Welt, das Evangelisierungsbestreben, den Dienst an der Kirche und die Bande der Brüderlichkeit und der Gemeinschaft teilt. (Anm. d. Hrsg.)

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