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Kinder meiner Seele, seht hinter meinen Worten nur eine große Liebe zu allen Menschen, ein offenes Herz für alle ihre Unruhen und Probleme und ein großes Verständnis, dem Diskriminierungen und Ausgrenzungen fremd sind. Und begreift, dass es nicht die Angst ist – denn wir haben vor nichts und niemandem Angst, nicht einmal vor Gott, der unser Vater ist –, sondern der Verantwortungssinn, dass wir eines Tages vor dem Herrn Rechenschaft für unsere Sendung als Miterlöser ablegen müssen. Das drängt uns dazu – caritas enim Christi urget nos51 [die Liebe Christi drängt uns] –, nicht nachzulassen, uns mit dem Erreichten nie zufriedenzugeben und uns nicht auf unseren Lorbeeren auszuruhen!

Seid nicht träge, glüht im Geist52, nutzt die Zeit aus53, denn das Leben ist kurz: Solange Zeit ist, wollen wir allen Gutes tun, besonders unseren Brüdern im Glauben.54 Erfüllt diese unsere arme Welt mit Liebe, denn sie gehört uns. Sie ist Werk Gottes und Er hat sie uns als Erbe gegeben: dabo tibi gentes hereditatem tuam et possessionem tuam terminos terrae55 [ich gebe dir die Völker zum Erbe und zum Eigentum die Enden der Erde]. Bedenkt, dass das, was möglich ist, jeder tut, dass Gott unser Herr uns aber um Dinge bittet – und uns die Gnade dazu gibt –, die ihr für unmöglich halten werdet.

Anmerkungen
51

2 Kor 5,14.

52

Röm 12,11.

53

Vgl. Eph 5,15-16.

54

Gal 6,10.

55

Ps 2,8.

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