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Es gibt 3 Nummer in «Freunde Gottes » deren Stichwort lautet Kreuz → im gewöhnlichen Leben.

Dann ist es Zeit, deine himmlische Mutter anzuflehen, damit sie dich in ihre Arme nimmt und den barmherzigen Blick ihres Sohnes auf dich lenkt. Gib dir sofort Mühe, konkrete Vorsätze zu fassen: Merze endlich, auch wenn es wehtut, diese oder jene Kleinigkeit aus. Du kennst sie, Gott kennt sie. Hochmut, Sinnlichkeit und der Mangel an übernatürlicher Sicht werden sich verbünden und dir zuflüstern: Aber das ist doch nicht der Rede wert! So eine Lappalie! Lasse dich auf einen Dialog mit der Versuchung nicht ein und antworte: Auch hierin, auch in dieser göttlichen Forderung will ich mich hingeben! Wie recht hast du, wenn du so denkst: denn die Liebe zeigt sich ganz besonders in den Kleinigkeiten. Für gewöhnlich sind die härtesten Opfer, die der Herr von uns erbittet, nur ganz winzige Opfer, aber von einer Regelmäßigkeit und einer Bedeutung wie das Schlagen des Herzens.

Wie viele Mütter hast du kennengelernt, die heldenhafte und außergewöhnliche Taten vollbracht haben? Sicherlich sehr wenige. Und doch wissen wir, du und ich, von vielen Müttern, die heroisch, wirklich heroisch sind, auch wenn sie niemals als solche spektakulär in Erscheinung treten. Sie werden niemals Schlagzeilen machen - wie man so sagt -, aber sie opfern sich immer wieder auf, sie stellen freudig ihre Wünsche und Neigungen zurück, sie verschenken ihre Zeit oder verzichten auf Selbstbehauptung und auf mögliche Erfolge, damit ihre Kinder glücklich sind.

Betrachten wir andere alltägliche Beispiele. Der heilige Paulus erwähnt sie: Jeder Wettkämpfer übt in allem Enthaltsamkeit. Jene tun es, um einen vergänglichen, wir aber, um einen unvergänglichen Kranz zu gewinnen (1 Kor 9,25). In der Tat, seht euch nur um. Wie viele Opfer nehmen sie auf sich, Männer wie Frauen, mehr oder weniger gern, nur um ihr Äußeres zu pflegen, oder um der Gesundheit willen, oder um zu Ansehen zu gelangen… Und wir? Werden wir angesichts dessen immer noch unfähig sein, auf die unendliche Liebe Gottes, die in der Menschheit so wenig Echo findet, zu reagieren, indem wir das abtöten, was abzutöten ist, damit sich Herz und Geist noch inniger dem Herrn zuwenden?

Das christliche Bewußtsein ist bei vielen Menschen so aus den Fugen geraten, daß sie Worte wie Abtötung und Buße nur in Verbindung mit jenen strengen Fastenübungen und Kasteiungen zu sehen vermögen, von denen einige bewundernswerte Heiligenleben berichten. Wir sind bei dieser Betrachtung von der selbstverständlichen Voraussetzung ausgegangen, daß das Vorbild, das wir in unserem Leben nachahmen sollen, Jesus Christus ist. Gewiß, der Herr hat sich auf das Werk der Verkündigung durch vierzigtägiges Fasten in der Wüste vorbereitet (Vgl. Mt 4,1-11), aber davor und danach lebte Er die Tugend des Maßes mit solcher Natürlichkeit, daß seine Feinde es wagten, Ihn als den Schlemmer und Trinker, den Freund der Zöllner und Sünder (Lk 7,34) zu verleumden.

Mir liegt viel daran, daß ihr die ganze tiefe, einfache Art unseres Meisters entdeckt, der die Buße nie zur Schau stellt. Und von dir erwartet Er dasselbe: Wenn ihr fastet, so macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler! Die geben sich ein düsteres Aussehen, damit die Leute es ihnen ansehen, daß sie fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben schon ihren Lohn. Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Antlitz, damit die Leute nicht sehen, daß du fastest, sondern nur dein Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten (Mt 6,16-18).

So sollst du den Geist der Buße üben: auf Gott hin und wie ein Sohn - wie ein kleines Kind, das seinem Vater Liebe beweisen will, indem es auf ein paar wertlose Schätze verzichtet: auf eine Garnrolle, einen Bleisoldaten, dem der Kopf fehlt, auf den Blechdeckel von einer Flasche… Der Entschluß mag ihm schwer fallen, aber seine Liebe überwindet den inneren Widerstand, und strahlend streckt es die Hand hin.