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Es gibt 3 Nummer in «Freunde Gottes » deren Stichwort lautet Kreuz.

Aber vergeßt eines nicht: bei Jesus sein heißt auch mit Sicherheit seinem Kreuz begegnen. Wenn wir uns in die Hand Gottes geben, läßt Er es häufig zu, daß wir den Schmerz spüren, Einsamkeit, Widerwärtigkeiten, Verleumdungen, üble Nachrede, Spott, von innen und von außen; denn Er möchte uns nach seinem Bild und Gleichnis gestalten, und so erlaubt Er auch, daß man uns für verrückt hält und Narren nennt.

Das ist die Stunde der passiven Abtötung, die manchmal versteckt, bisweilen auch offen und sogar herausfordernd auf uns zukommt, gerade wenn wir es nicht erwarten. Man verletzt die Schafe mit Steinwürfen, die eigentlich den Wölfen gelten sollten: Wer Christus nachfolgt, wird am eigenen Leibe zu spüren bekommen, daß die, die ihn eigentlich lieben sollten, ihm mißtrauen, sich feindselig, argwöhnisch oder haßerfüllt gegen ihn verhalten. Sie schauen ihn skeptisch an, wie einen Lügner, weil sie einfach nicht glauben, daß es eine persönliche Beziehung zu Gott, ein inneres Leben geben kann; im Umgang mit Atheisten und Gleichgültigen aber geben sie sich liebenswürdig und verständnisvoll, auch wenn diese sich oft aggressiv und arrogant zeigen.

Vielleicht läßt es der Herr zu, daß sein Jünger sich Attacken gegenübersieht, die dem Angreifer wahrlich nicht zur Ehre gereichen; dazu gehören persönliche Beschimpfungen oder die Verbreitung von tendenziösen und übelwollenden Gerüchten, die einer massiven, lügenhaften Propaganda entstammen. Guter Geschmack und Wohlerzogenheit sind nun einmal nicht jedermanns Sache.

So kann es denn nicht verwundern, daß diejenigen, die eine fragwürdige Theologie und eine lockere, schrankenlose Moral vertreten oder die eine zweifelhafte Liturgie, nach persönlichen Einfällen, mit Hippie-Grundsätzen und ohne verantwortliche Leitung, praktizieren -, daß die also gegen Menschen, welche nur von Jesus Christus sprechen, Neidgefühle, Verdächtigungen, falsche Beschuldigungen, Beleidigungen, Mißhandlungen, Demütigungen, Gerede und Belästigungen aller Art mobilisieren.

Doch gerade dadurch formt Jesus die Seelen der Seinen und schenkt ihnen dabei innere Gelassenheit und Freude, weil sie sehr gut wissen, daß der Teufel auch aus hundert Lügen zusammen noch keine einzige Wahrheit machen kann; und der Herr prägt ihnen die tiefe Erkenntnis ein, daß sie es im Leben nur dann leicht haben werden, wenn sie sich dazu entschließen, es sich nicht leicht zu machen.

Das heilige Kreuz

Verlangen nach Anbetung, Verlangen nach Sühne, gelassen und in Milde, und nicht ohne Leiden. In eurem Leben wird das Wort Jesu Wirklichkeit werden: Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert (Mt 10,38). Der Herr eröffnet sich uns jedesmal drängender, Er erbittet Wiedergutmachung und Buße, und schließlich weckt Er in uns das glühende Verlangen, für Gott zu leben und mit Christus gekreuzigt zu sein (Gal 2,19). Aber wir tragen diesen Schatz in irdenen Gefäßen - brüchig, zerbrechlich also - damit die überreiche Fülle der Kraft nicht uns, sondern Gott zugeschrieben werde (2 Kor 4,7).

In allem werden wir bedrängt, aber nicht erdrückt; sind im Zweifel, aber verzweifeln nicht; leiden Verfolgung, sind aber nicht verlassen; werden niedergeworfen, aber nicht vernichtet. Allzeit tragen wir Jesu Sterben an unserem Leibe (2 Kor 4,8-10).

Zudem bilden wir uns ein, daß der Herr uns nicht erhört, daß wir uns täuschen, daß wir nur unsere eigene Stimme vernehmen, die Selbstgespräche führt. Wir fühlen uns haltlos auf Erden und vom Himmel verlassen. Und doch empfinden wir eine echte, wirkliche Abscheu vor der Sünde, auch wenn sie nur läßliche Sünde ist. Fallen wir, hartnäckig wie die Kananäerin, in Ergebenheit vor Ihm nieder, beten wir Ihn an, rufen wir wie sie: Herr, hilf mir (Mt 15,25). Und das Licht der Liebe wird die Dunkelheit verscheuchen.

Das ist die Stunde auszurufen: Gedenke Deiner Verheißungen, und ich werde mit Hoffnung erfüllt; das wird mir, der ich nichts bin, Trost geben und mein Dasein mit Starkmut erfüllen (Vgl. Ps 118,49-50). Unser Herr will, daß wir in allem mit Ihm rechnen; und uns wird klar, daß wir ohne Ihn nichts tun können (Vgl. Joh 15,5) und mit Ihm zusammen alles vermögen (Vgl. Phil 4,13). So festigt sich unser Entschluß, immer in seiner Gegenwart zu wandeln (Vgl. Ps 118,168).

Mit göttlicher Klarheit erkennen wir dann, scheinbar ohne eigenes Zutun, daß, wenn der Schöpfer sich um alle, sogar um seine Feinde, kümmert, Er um wieviel mehr dann für seine Freunde Sorge tragen wird! Wir gelangen zu der Überzeugung, daß jedes Übel, jede Widerwärtigkeit zum Guten gereicht; so wird unser Geist immer stärker von Freude und Frieden erfüllt, die uns künftig durch nichts Menschliches mehr zu rauben sind; denn diese Heimsuchungen hinterlassen immer eine Spur von Ihm, eine göttliche Spur. Wir preisen dann den Herrn, unseren Gott, der wunderbare Werke an uns vollbracht hat (Vgl. Ijob 5,9), und wir begreifen, daß wir erschaffen wurden mit der Fähigkeit, einen unermeßlichen Schatz unser eigen zu nennen (Vgl. Weish 7,14).