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Es gibt 2 Nummer in «Freunde Gottes » deren Stichwort lautet Asketischer Kampf, Kampf im inneren Leben.

Wehrt euch gegen diese übertriebene Selbstverzärtelung: verlangt mehr von euch! Manchmal denken wir zuviel an die Gesundheit; an die Entspannung, die sicherlich nötig ist, denn wir wollen ja mit frischer Kraft an unsere Arbeit zurückkehren, aber - so schrieb ich schon vor vielen Jahren -: Muße heißt nicht etwa Nichtstun: Sie ist vielmehr ein Sich-Entspannen bei weniger anstrengender Tätigkeit.

Gelegentlich begründen wir unsere übertriebene Bequemlichkeit mit falschen Ausreden und vergessen die liebenswerte Verantwortung, die auf uns lastet; wir geben uns mit dem zufrieden, was gerade so ausreicht, um über die Runden zu kommen, und wir verschleiern unsere Faulheit hinter Scheingründen, während doch Satan und seine Verbündeten sich niemals eine Pause gönnen. Höre genau hin und beachte die Ermahnung des heiligen Paulus an die Christen, die Sklaven waren: Sie sollen ihren Herren gehorchen, nicht als Augendiener, um Menschen zu gefallen, sondern als Sklaven Christi, die den Willen Gottes von Herzen erfüllen. Dienet willig; denn es gilt dem Herrn und nicht Menschen! (Eph 6,6-7) Ein wahrhaft guter Ratschlag, uns gegeben, damit du und ich ihn befolgen.

Wir wollen Christus, unseren Herrn, um Licht bitten. Er möge uns helfen, daß wir in jedem Augenblick den göttlichen Sinn erfassen, der unseren Beruf zum Fundament und Angelpunkt des Rufes zur Heiligkeit werden läßt. Aus dem Evangelium wißt ihr, daß Jesus als faber, filius Mariae (Mk 6,3), als der Handwerker, der Sohn Mariens, bekannt war. Ebenso sollen wir mit heiligem Stolz durch unser Tun zeigen, daß wir Menschen sind, die arbeiten, die wirklich arbeiten!

Wir, die wir uns immerfort gleichsam als Botschafter Gottes fühlen müssen, wir brauchen Klarheit darüber, wann und wo die Untreue beginnt: etwa wenn wir unsere Aufgabe unvollendet lassen, wenn wir unsere beruflichen Pflichten nicht, opferbereit, wirklich so ernst nehmen wie die anderen, wenn wir dazu Anlaß geben, daß man uns als träge, unzuverlässig, oberflächlich, unordentlich, faul, unnütz bezeichnet… Wer all diese scheinbar unwichtigen Pflichten vernachlässigt, wird sich kaum den anderen, mühsameren Aufgaben des inneren Lebens mit Erfolg stellen können: Wer im Kleinen treu ist, der ist auch im Großen treu; wer im Kleinen untreu ist, der ist auch im Großen untreu (Lk 16,10).

Der Kampf ist wichtig

Ich muß euch vor einer Falle warnen, die uns der Teufel - er gönnt sich wirklich nie eine Ruhepause - zu stellen sucht, um uns den Frieden zu nehmen. Gelegentlich können Zweifel aufkommen, die Versuchung nämlich zu denken, man käme kaum vorwärts oder falle sogar zurück; oder die sich aufdrängende Überzeugung, wir würden, trotz aller Bemühungen, nicht nur nicht besser, sondern sogar schlechter. Ich kann euch versichern, daß diese pessimistische Sicht für gewöhnlich nur Schein und Täuschung ist. In Wahrheit wird eben die Seele nur aufmerksamer, das Gewissen feinfühliger, die Liebe fordernder. Je heller das Wirken der Gnade leuchtet, desto mehr fallen Kleinigkeiten ins Auge, die im Halbdunkel unsichtbar geblieben wären. Wir tun aber gut daran, diese Unruhe aufmerksam zu prüfen, denn der Herr gibt uns dieses Licht, damit wir demütiger oder großzügiger werden. Denkt daran, daß uns Gottes Vorsehung ununterbrochen leitet und daß Er mit seiner Hilfe nicht geizt: mit großen oder mit kleinen Wundern bringt Gott seine Kinder voran.

Militia est vita hominis super terram, et sicut dies mercenarii, dies eius (Ijob 7,1), das Leben des Menschen auf Erden ist ein Kriegsdienst, seine Tage verstreichen unter der Last der Arbeit. Niemand kann sich diesem Auftrag entziehen, auch die Faulenzer nicht, die nichts von ihm wissen wollen. Sie desertieren aus den Reihen Christi und stürzen sich in andere Kämpfe, um ihre Faulheit, ihre Eitelkeit, ihr jämmerliches Streben zu befriedigen. Sie werden zu Sklaven der eigenen Launen.

Da der Zustand des Kampfes zur Natur des menschlichen Geschöpfes gehört, versuchen wir, unsere Pflichten mit Beständigkeit zu erfüllen, indem wir gutwillig und mit lauterer Absicht beten und arbeiten und dabei immer Gottes Erwartungen an uns im Blick haben. Unser Verlangen nach Liebe will gestillt werden, unser Streben nach Heiligkeit wird nicht nachlassen, auch wenn wir am Ende jeden Tages feststellen, daß vor uns noch ein langer Weg liegt.

Erneuert jeden Tag mit einem entschlossenen Serviam! - ich will Dir dienen, Herr! - den Vorsatz, nicht aufzugeben, nicht faul oder nachlässig zu werden, die Arbeit mit mehr Hoffnung und Optimismus anzugehen. Wir sind ja davon überzeugt, daß ein aufrichtiger Akt der Liebe die Niederlage in einem Scharmützel wettmacht.

Verzeichnis der Schriftstellen