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Es gibt 8 Nummer in «Die Spur des Sämanns» deren Stichwort lautet Aufrichtigkeit → bei der geistlichen Begleitung .

Ich rate dir: Versuche von Zeit zu Zeit zu den Anfängen zurückzukehren - zu jener "ersten Bekehrung". Das ist, wie wenn man wieder Kind wird… Im geistlichen Leben muß man sich vertrauensvoll führen lassen, ohne Ängste und ohne Falsch; rückhaltlos offen muß man über alles sprechen, was einem Hirn und Herz bewegt.

Wie willst du aus diesem Zustand der Lauheit, der kläglichen Schlaffheit herauskommen, wenn du die Mittel dazu nicht einsetzt? Du kämpfst sehr wenig. Wenn du dich einmal anstrengst, dann in einer Art von kindischem Groll und mürrisch, so als ob du wünschtest, deine lahmen Bemühungen möchten vergeblich sein, um ein Alibi dafür zu haben, dir selbst nichts mehr abzuverlangen und nichts mehr von dir verlangen zu lassen.

Du bist dabei, deinen eigenen Willen zu erfüllen anstatt den Willen Gottes. Solange du dich nicht änderst, und zwar ernstlich, wirst du weder das Glück noch den Frieden finden, die du jetzt vermißt.

Demütige dich vor Gott und bemühe dich darum, wirklich zu "wollen".

Welch ein Zeitverlust, welch eine oberflächliche Sicht der Dinge, wenn man nur auf Taktik vertraut, als ob in ihr das Geheimnis des Erfolges läge.

Man vergißt dabei, daß die "Taktik" Gottes die Liebe ist, die grenzenlose Liebe: So überwand Er die unüberwindliche Kluft, die der Mensch durch seine Sünde zwischen Himmel und Erde aufreißt.

Sei, wenn du dein Gewissen erforschst, "wild" aufrichtig, das heißt, sei mutig: Prüfe wie vor einem Spiegel, wo du dich verletzt oder wo du dich beschmutzt hast - oder wo die Fehler stecken, die es auszumerzen gilt.

Ich muß dich wappnen gegen eine List des "satans" - absichtlich schreibe ich ihn klein, denn mehr verdient er nicht! Er versucht, sich der ganz gewöhnlichen Umstände zu bedienen, um uns mehr oder weniger von dem Weg abzubringen, der zu Gott führt.

Wenn du kämpfst - wenn du ernsthaft kämpfst -, darfst du dich nicht wundern, daß dich manchmal die Müdigkeit überkommt oder du durch Zeiten hindurch mußt, da dir alles "gegen den Strich" geht und du weder geistlichen noch menschlichen Trost findest. Schau hier, was jemand mir vor kurzer Zeit schrieb - ich habe es damals aufbewahrt im Gedanken an die naiven Leute, die meinen, die Gnade könne auf die Natur verzichten: "Vater, seit einigen Tagen bemerke ich eine schreckliche Trägheit und Lustlosigkeit bei der Erfüllung meines Lebensplanes; alles tue ich wie gezwungen und innerlich recht teilnahmslos. Beten Sie für mich, damit diese Krise bald vorüber ist; denn ich leide sehr unter dem Gedanken, sie könnte mich vom Wege abbringen."

Als Antwort schrieb ich nur: Wußtest du nicht, daß die Liebe Opfer verlangt? Lies langsam die Worte des Meisters: "Wer nicht sein Kreuz >cotidie<, täglich, auf sich nimmt, ist meiner nicht wert". Er sagt auch: "Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen…" Der Herr läßt diese Dürre, unter der du leidest, zu, damit du Ihn mehr liebst, damit du einzig auf Ihn vertraust, damit du kreuztragend zum Miterlöser wirst - kurz, damit du Ihn "findest".

Wie dumm scheint der Teufel zu sein - sagtest du. Ich begreife seinen Stumpfsinn nicht: Immer dieselben Täuschungsmanöver, immer dieselben Lügen…

Du hast recht. Aber wir Menschen sind noch dümmer, lernen es nicht, durch fremden Schaden klug zu werden… Damit rechnet er, um uns zu versuchen.

Ich habe einmal gehört, daß sich bei großen Schlachten oft etwas Merkwürdiges ereignet: Auch wenn die quantitative Überlegenheit an Menschen und Material den Sieg im voraus zu sichern scheint, kann es mitten im Gewühl des Kampfes Augenblicke geben, da wegen der Schwäche eines Frontabschnitts die Niederlage droht. Dann erfolgen die strikten Befehle des Oberkommandos, und die Breschen an den Schwachstellen werden geschlossen.

Ich mußte an dich und an mich denken. Mit Gott, der keine Schlachten verliert, werden wir immer Sieger sein. Wenn du also im Kampf um die Heiligkeit deine Kraft schwinden fühlst, höre die Befehle, richte dich nach ihnen - laß dir helfen… Denn Er scheitert niemals.

In aller Aufrichtigkeit hast du in der Gegenwart Gottes deinem Leiter das Herz ausgeschüttet… Und es war wunderbar zu sehen, wie du von allein allmählich die rechten Antworten auf deine "Rückzugsversuche" fandest.

Lieben wir die geistliche Leitung!

Verzeichnis der Schriftstellen