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Du schreibst mir, daß du endlich gebeichtet und dabei die Demütigung erfahren habest, den Sumpf deines Lebens - so sagst du - vor einem Menschen aufdecken zu müssen.

Wann endlich reißt du diesen Dünkel aus deinem Innern aus? Erst dann wirst du dich bei der Beichte gegenüber "diesem Menschen" - einem Gesalbten Gottes, einem anderen Christus, Christus selbst!, der dir die Lossprechung der Sünden, die Vergebung Gottes erteilt - voll Freude so zeigen, wie du in Wahrheit bist.

"Auxilium christianorum!" - Du Hilfe der Christen, so beten wir voll Zuversicht in der Lauretanischen Litanei. Hast du dieses Stoßgebet schon in schwierigen Situationen erprobt? Wenn du es mit dem Glauben und mit der Zärtlichkeit einer Tochter, eines Sohnes betest, wirst du erfahren, wie mächtig die Fürsprache deiner heiligen Mutter Maria ist. Sie schenkt dir den Sieg.

Natürlichkeit, Aufrichtigkeit, Freude: Das sind unentbehrliche Voraussetzungen für einen Apostel, um Menschen anzuziehen.

Wer seinem geistlichen Leiter eine Versuchung verschweigt, teilt ein Geheimnis mit dem Teufel. Damit ist er zum Freund seines ärgsten Feindes geworden.

Du bist zu Fall gekommen. Der Staub, den dein Sturz aufgewirbelt hat, verklebt dir die Augen. Du quälst dich mit Gedanken, die dir den Frieden rauben möchten…

Hast du schon versucht, dich reuevoll beim Herrn und vertrauensvoll bei einem deiner Brüder auszusprechen?

Aufrichtigkeit: gegenüber Gott, gegenüber deinem Leiter, gegenüber allen Menschen… Wenn die intakt bleibt, bin ich deiner Beständigkeit sicher.

Wie du offen und einfach wirst? Vernimm und betrachte in deinem Herzen die Worte des Petrus: "Domine, Tu omnia nosti…" - Herr, Du weißt alles!

Du bist bereit, dein Herz zu öffnen. - "Was soll ich sagen?" fragst du mich. Und ich antworte dir ruhigen Gewissens: Zuerst das, wovon du nicht möchtest, daß es jemand erfährt.

Die Fehler, die du bei den anderen siehst, sind vielleicht deine eigenen Fehler. "Si oculus tuus fuerit simplex…" - Wenn dein Auge ohne Arg ist, dann wird dein ganzer Leib hell sein; wenn aber dein Auge boshaft ist, dann wird dein ganzer Leib finster sein.

Und weiter: "Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?"

Prüfe dich.

Wenn wir unser eigenes Verhalten beurteilen wollen, dann müssen wir - alle - dem Mangel an Objektivität vorbeugen… Das gilt auch für dich.

Hättest du ein großes Herz und etwas mehr Aufrichtigkeit, dann würdest du dich nicht bei Bagatellen aufhalten, mit denen du entweder die anderen belästigst oder die du zu "persönlichen Kränkungen" aufbauschst.

Man wird schließlich des Wortes "Liebe" überdrüssig, wenn es einer immer nur im Munde führt, nie aber durch sein Tun und durch kleine Opfer glaubwürdig werden läßt.