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Es gibt 11 Nummer in «Im Feuer der Schmiede» deren Stichwort lautet Asketischer Kampf, Kampf im inneren Leben → froh und sportlich.

Denke nach über dein Leben, in Ruhe und ohne Ängstlichkeit. Bitte dann um Vergebung und fasse den festen, konkreten und genau definierten Vorsatz, dich in diesem oder jenem zu bessern: in einem Punkt, der dir schwerfällt, oder in einem anderen, von dem du weißt, daß du ihn nicht so beachtest, wie es sein müßte…

Sei nicht so träge! Warte nicht auf das neue Jahr, um Entscheidungen zu treffen! Für einen guten Entschluß ist jeder Tag geeignet. "Hodie, nunc!" - Heute, jetzt.

Es sind in der Regel phlegmatische Spießer, die immer erst "morgen" oder "übermorgen" anfangen wollen - und letzten Endes fangen sie doch nie an…

Es gibt eine einzige tödliche Krankheit, einen einzigen Fehler, der verhängnisvoll ist: mit dem Sturz einverstanden zu sein und nicht mehr im Geiste der Gotteskindschaft kämpfen zu wollen. Wo diese persönliche Anstrengung unterbleibt, wird die Seele wie von einer Lähmung befallen, einsam liegt sie darnieder und verdorrt.

Wie einst der Gelähmte am Betesda-Teich Jesus klagte: "Hominem non habeo", so muß nun umgekehrt der Herr zu dem Resignierenden sagen: Ich finde in dir keinen Menschen, der mir hilft.

Wie beschämend, wenn Jesus in dir nicht den Mann, die Frau findet, die er erwartet hat…

Der asketische Kampf ist keine Verneinung der Lebensfreude, keine verdrießliche Angelegenheit: Er ist frohe Lebensbejahung. Er ist wie Sport.

Der echte Sportler strebt nicht danach, nur ein einziges Mal zu siegen und das beim ersten Anlauf. Er plant weit voraus und trainiert lange, ohne Nervosität, mit fester Zuversicht. Immer wieder versucht er es. Auch wenn er das erste Mal keinen Erfolg hat, gibt er nicht auf, bis er das Ziel erreicht hat.

Auf dem Weg zu Gott meint man gelegentlich, zurückzufallen anstatt voranzukommen, schlechter statt besser zu werden…

Solange wir in unserem inneren Leben den Kampf nicht aufgeben, ist eine solche lähmende Vorstellung nur ein Trugbild, eine Täuschung, die es von sich zu weisen gilt.

Halte durch! Bleibe ruhig! Wenn dein Kampf beständig ist, kommst du auf deinem Weg voran und Christus immer näher!

Du sagtest mir: "Ich sehe meine absolute Unfähigkeit - nicht nur, auf meinem Weg voranzukommen, sondern überhaupt, zum Heil zu gelangen. Es sei denn, Gottes Gnade wirkt ein Wunder… Ich empfinde in mir nur Kälte und - schlimmer noch - eine Art Gleichgültigkeit. Mir ist, als sei ich mein eigener gelangweilter Zuschauer. Werden diese Tage unfruchtbar bleiben?

Aber: Maria ist doch meine Mutter und Jesus - wenn ich es wagen darf, so zu sprechen - mein Jesus! Und es gibt in eben diesen Stunden meiner Verzagtheit heiligmäßige Menschen, die für mich beten."

Ich antwortete dir: Halte nur weiterhin die Hand deiner Mutter fest und "wage es", Jesus zu sagen, daß Er dein ist. In seiner Güte wird der Herr dir Licht und Klarheit schenken.

Für ein Kind Gottes ist jeder einzelne Tag eine Gelegenheit, sich zu erneuern; dabei wird es von der Gewißheit getragen, daß es - mit Hilfe der Gnade - bis zum Ende des Weges, bis zur Liebe selbst gelangen wird.

Es ist also gut, wenn du beginnst und immer wieder neu beginnst. Wenn du entschlossen bist zu siegen und mit der Hilfe Gottes kämpfst, wirst du auch siegen. Es gibt keine Schwierigkeit, die du nicht überwinden könntest!

Reumütig sagst du mir: "Wieviel Elend gewahre ich in mir! Ich komme mir vor, als hätte ich niemals das Geringste getan, um Gott näherzukommen - so stumpf bin ich, so sehr von bösen Begierden geplagt. Anfangen, anfangen… O Herr, immer nur dieses Anfangen! Aber ich will versuchen, mir jeden Tag von neuem einen mächtigen Ruck zu geben."

Gott segne deinen Vorsatz!

Vater - so sagtest du mir -, ich habe viele Fehler, ich mache vieles verkehrt.

Ich weiß es, antwortete ich. Aber auch Gott, unser Herr, weiß es und rechnet damit. Von dir erwartet Er nur die Demut, dein Versagen anzuerkennen, und das aufrichtige Bemühen, jeden Tag den Weg von neuem zu begradigen, um Ihm besser zu dienen: mit mehr innerem Leben, mit beharrlichem Beten und echter Frömmigkeit, mit deiner Anstrengung, dich in der Arbeit zu heiligen, indem du die dazu erforderlichen Mittel anwendest.

Mit Nachdruck will ich es noch einmal wiederholen: Das geistliche Leben ist ein ständiges Beginnen und Neubeginnen.

Neubeginnen? Ja! Du beginnst jedesmal von neuem, wenn du einen Reueakt verrichtest - und das sollte oft am Tage geschehen! -, weil du damit Gott deine erneuerte Liebe schenkst.

Dein Dasein ist keine immer wiederkehrende Folge gleicher Verrichtungen, denn jede neue Handlung soll mit mehr gutem Willen, mit mehr Schwung und mehr Liebe als die vorhergehende getan werden: Jeden Tag mehr Licht, jeden Tag mehr Elan! Für Ihn!

Verzeichnis der Schriftstellen