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Es gibt 9 Nummer in «Die Spur des Sämanns» deren Stichwort lautet Inneres Leben  → Merkmale.

Du hast dich verjüngt! Tatsächlich wirst du gewahr, daß der Umgang mit Gott dir schon binnen kurzer Zeit die glückliche Ungezwungenheit deiner Jugend zurückgebracht hat und daß dir sogar die wunderbare Geborgenheit aus den fernen Tagen deiner geistigen Kindheit wiedergeschenkt wird - und doch weitab von jeglicher Kinderei. Du blickst dich um und stellst fest, daß es auch den anderen so ergeht. Seit ihrer Begegnung mit dem Herrn sind Jahre vergangen, aber je älter und reifer sie werden, desto unverwüstlicher ihre innere Jugendlichkeit, ihre Herzensfreude. Sie wirken nicht nur jung: sie sind jung und froh!

Diese Wirklichkeit des inneren Lebens ist es, die die Menschen anzieht, ihnen Mut macht und sie schließlich überwältigt. Richte jeden Tag dein Dankgebet "ad Deum qui laetificat iuventutem" - an Gott, der deine Jugend erfreut.

Gestern gehörtest du vielleicht noch zu denen, die verbittert ihre Hoffnungen begraben hatten, die in ihren menschlichen Erwartungen enttäuscht waren. Heute, nachdem Er in dein Leben getreten ist - Dank Dir, mein Gott! -, lachst du und singst und strahlst überall, wo du hinkommst, Freude, Liebe und Wärme aus.

Früher warst du ein Schwarzseher, unentschlossen und lustlos. Jetzt bist du wie verwandelt: wagemutig, optimistisch und selbstsicher… Denn endlich hast du dich dazu durchgerungen, in Gott allein Halt zu suchen.

Ich vergleiche gerne das innere Leben mit einem Kleid - mit dem hochzeitlichen Gewand, von dem im Evangelium die Rede ist. Gewoben ist es aus den einzelnen Akten und Gewohnheiten der Frömmigkeit. Sie sind die starken Fäden, die dem Stoff Festigkeit verleihen. Ein einziger Riß schon, an irgendeiner Stelle, macht das Kleid unbrauchbar, auch wenn alles andere noch tadellos ist. So ist auch dein inneres Leben nicht aus einem Stück, wenn du zum Beispiel zwar betest und arbeitest, dir aber der Geist der Buße fehlt - oder umgekehrt.

Bald ist es dein Temperament, dem du bei mehr als einer Gelegenheit erlaubst, sinnlos und hart aufzubrausen, bald sind es Herz und Verstand, die du nicht ehrfürchtig genug dazu bereitest, der Allerheiligsten Dreifaltigkeit als Wohnstatt zu dienen… Immer bleibst du etwas zu weit weg von Jesus, den du noch so wenig kennst…

So wirst du niemals inneres Leben haben.

Wieviel Neues hast du schon entdeckt! Dennoch, gelegentlich bist du etwas naiv. Du meinst schon alles gesehen, alles verstanden zu haben…, aber dann greifst du wieder mit beiden Händen in die unermeßliche Fülle der göttlichen Schätze hinein… Ja, Er wird dir immer wieder "Neues" zeigen, wenn du in hellhöriger Liebe auf seinen Ruf antwortest. Und du wirst erkennen, daß du erst am Anfang des Weges stehst, denn heilig werden heißt eins werden mit Gott, und unser Gott ist unendlich und unergründlich…

Wieder einmal hast du Christus dir ganz nahe gefühlt… Und wieder einmal hast du begriffen, daß du alles für Ihn tun mußt.

Bis jetzt, solange du Ihn noch nicht gefunden hattest, wolltest du mit "offenen Augen", wie man so sagt, durch das Leben gehen, damit dir ja nichts entgehe… Von diesem Moment an - geh durch das Leben mit "reinen" Augen, damit du an seiner Seite all das siehst, worauf es ankommt.

Nicht das Gefühl der Frömmigkeit, sondern die entschiedene, großmütige Bereitschaft des Willens, auf das "Werben Gottes" einzugehen, ist für das Wachstum im inneren Leben und im Apostolat notwendig.

Verzeichnis der Schriftstellen