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Es gibt 16 Nummer in «Die Spur des Sämanns» deren Stichwort lautet Leiten.

Wer Leitungsaufgaben wahrnimmt, muß zuerst das Gemeinwohl im Auge haben. Es ist davon auszugehen, daß schwerlich irgendeine Anweisung, die sich auf das geistliche Leben oder auf das Apostolat bezieht, allen gleichermaßen gefallen wird.

"Man kann es nie allen recht machen!" sagt ein Sprichwort. Mache dir klar: daß dem so ist, spricht keineswegs für Mängel des Gesetzes, sondern vielmehr für den ungerechtfertigten Hochmut und die Egozentrik einiger weniger.

Ordnung, Autorität, Disziplin… Das sind für manche Leute, falls sie überhaupt hinhören, nur Reizwörter… Sie lächeln geringschätzig und sagen, sie ließen sich nicht ihre Freiheit nehmen.

Sie selbst - ob Mann oder Frau - verlangen freilich von uns, daß wir ihre Irrwege respektieren oder gar uns ihnen anpassen. Ihre Proteste sind demagogisch. Daß die echte Freiheit der anderen ein solch primitives Verhalten nicht zuläßt, nicht zulassen kann, das begreifen sie nicht.

Wem die Aufgabe zufällt, Seelen geistlich zu führen, der muß für alles Menschlich-Natürliche offen sein, um es auf die Ebene des Übernatürlichen zu erheben, damit es so gleichsam vergöttlicht werden kann. Wenn etwas den Bezug zu Gott ausschließt, dann - und darüber darfst du dich nicht täuschen - ist es auch nicht menschlich, sondern bloß "animalisch", unziemlich für ein vernunftbegabtes Geschöpf.

Autorität bedeutet nicht, daß, wer höher gestellt ist, den ihm Nachgeordneten "anbrüllt" und dieser wiederum seinen Untergebenen… Wo so etwas vorkommt, handelt es sich um eine Karikatur der Autorität, bar jeder Liebe und jedes Anstandes. Sie reißt eine Kluft auf zwischen dem Vorgesetzten und den ihm Unterstellten, weil er, anstatt ihnen zu dienen, sie allenfalls "gebraucht".

Gehöre nicht zu den Leuten, die bei sich zu Hause im Durcheinander leben, dafür aber das Zuhause der anderen in Ordnung bringen möchten.

Sag - meinst du wirklich, du wüßtest alles, nur weil dir Autorität übertragen wurde?

Hör gut zu! Ein fähiger Leiter weiß vor allem, daß er von den anderen lernen kann und lernen soll!

Gewissensfreiheit im Sinne einer Befreiung vom Gewissen? Nein! Wieviel Unheil hat den Völkern und den einzelnen dieser schreckliche Irrtum gebracht, der erlaubt, den tiefsten Gesetzen im eigenen Innern zuwiderzuhandeln.

Freiheit des Gewissens - ja! Sie beruht aber darauf, daß das Gewissen unverrückbare Gesetze erkennen kann und ihnen folgen will. Mit anderen Worten: daß es ein ernstlich geformtes Gewissen ist.

Jemanden leiten heißt nicht, ihn quälen.

Du hast eine Leitungsaufgabe. Bedenke dabei: Die besten und stärksten Werkzeuge werden stumpf, nutzen sich ab und sind schließlich unbrauchbar, wenn man schlecht mit ihnen umgeht.

Wenn jemand bei Leitungsangelegenheiten im Alleingang "forsche" Entscheidungen trifft, sind diese so gut wie immer von einer einseitigen Sicht der Dinge bestimmt.

Mögen deine Vorbildung und deine Fähigkeiten auch noch so groß sein - du solltest auf alle Fälle die heranziehen, die mit dir die Aufgabe der Leitung teilen.

Schenke anonymen Anschuldigungen keine Beachtung! Es sind die Waffen der Lumpen.

Unverzichtbarer Grundsatz jeder guten Führung: Die Menschen so nehmen, wie sie sind, ihnen helfen zu wachsen und keinen von ihnen jemals gering achten.

Bei deiner Amtsführung achte darauf, niemals die Gerechtigkeit so sehr zu übertreiben, daß darüber die Nächstenliebe in Vergessenheit gerät.

Eine Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied.

Sage von einem Untergebenen nie: "Er taugt nicht."

Du bist es, der nicht taugt; denn du verstehst es nicht, ihn an den Platz zu stellen, wo er etwas zu leisten vermag.

Bekämpfe in dir das ehrgeizige Streben nach Ehren und Würden. Mach dir stattdessen die Möglichkeiten klar, die du hast, um gut zu arbeiten, ferner deine Verpflichtungen, und denke auch darüber nach, wie es um deine Wirksamkeit steht… Dann wirst du kein Verlangen nach Ämtern empfinden. Wird dir aber einmal ein Amt übertragen, so weißt du die Würde richtig einzuschätzen: als eine Bürde, die du im Dienst an den Menschen trägst.