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Es gibt 12 Nummer in «Im Feuer der Schmiede» deren Stichwort lautet Frömmigkeit.

Ich höre nicht auf, es dir immerfort zu wiederholen, damit es sich tief in deine Seele einprägt: sei fromm, sei wirklich fromm! Denn wenn du dich gegen die Liebe verfehlst, so geschieht dies nicht, weil du einen schlechten Charakter hättest, sondern weil dein inneres Leben kümmerlich ist.

Wenn du ein gutes Kind Gottes bist, wird es dir ähnlich wie dem Kleinen ergehen, das beim Aufstehen und beim Zubettgehen die Eltern um sich haben will: dein erster und dein letzter Gedanke des Tages werden Ihm gelten.

Sei in den Frömmigkeitsübungen, die du dir vorgenommen hast, beständig - fordere sie dir ab, gerade wenn du müde bist oder sie dir öde vorkommen. Dann harre aus! Solche Zeiten des Gebetes sind wie die rotgestrichenen, langen Pflöcke im Hochgebirge. Wenn der Schnee alles bedeckt, bleiben sie immer noch gut sichtbar als Orientierungspunkte, die - immer! - den sicheren Weg markieren.

Gib dir aufrichtig Mühe, in jedem Augenblick zu tun, was Gott von dir erbittet. Hab den Willen, Ihn mit Werken zu lieben: mit kleinen Werken, die du aber niemals unterläßt.

Das innere Leben erstarkt dank der Mühe um die täglichen Frömmigkeitsübungen. Verrichte sie - nein, mehr: Erfülle sie mit Leben und Liebe, denn unser Weg als Kinder Gottes ist ein Weg der Liebe.

Suche Gott im Innersten deines unverdorbenen, reinen Herzens; in der Tiefe deiner Seele, wenn du Ihm treu bist! Und verliere niemals diese Vertrautheit mit Ihm!

Wenn du einmal nicht weißt, wie du zum Herrn sprechen sollst; wenn dir nichts einfällt oder du es nicht wagst, Jesus in dir zu suchen, dann flüchte zu Maria - sie ist die "tota pulchra", die ganz reine, wunderbare Jungfrau -, und vertraue dich ihr an: Du, unsere Herrin und Mutter, dich hat der Herr dazu auserkoren, mit deinen Händen Gott zu umhegen: Lehre mich - lehre uns alle! - den richtigen Umgang mit deinem Sohn!

Senkt in die Seelen als eine heroische Selbstverständlichkeit ein, daß die "kleinen Dinge" des Alltags wirklich vollendet und gewissenhaft verrichtet werden müssen - so als ob von jeder einzelnen dieser Kleinigkeiten das Heil der ganzen Welt abhinge!

Fromm zu leben heißt, die Tugenden üben zu lernen, die für die Existenz eines Kindes Gottes, eines Christen, grundlegend sind.

Neben diesen Grundtugenden wirst du dir auch eine Vielzahl von menschlichen Werten aneignen, die man für weniger wichtig halten könnte, die jedoch sehr wichtig sind: kleine, funkelnde Edelsteine, die wir auf unserem Weg sammeln, um sie - im Dienst an unseren Mitmenschen - vor Gottes Thron zu bringen: Einfachheit, Freude, Loyalität, Frieden, kleine Verzichte, unauffällige Dienste, treue Pflichterfüllung, Freundlichkeit…

Begnüge dich nicht damit, zum Heiligen Geist, deinem Beistand, nur zu sprechen. Höre auf Ihn!

Betrachte in deinem Gebet, wie das Leben der geistlichen Kindschaft, das dir die Tiefe deines Daseins als Kind Gottes erschloß, dich mit kindlicher Liebe zum Vater erfüllt hat; betrachte auch, wie du zuvor durch Maria zu Jesus gelangtest, den du jetzt anbetest und dessen Freund, Bruder, Liebender du bist…

Nun hörst du meinen Rat und merkst, daß du bis jetzt die Einwohnung des Heiligen Geistes in deiner Seele wohl begriffen, dich die Realität dieser Gegenwart aber noch nicht "ergriffen" hatte. Dir fehlte das, was ich dir gerade als Anregung zu geben versuchte: Jetzt empfindest du in dir die Liebe selbst; du suchst den Umgang mit Ihr und wünschst, dem Heiligen Geist Freund und Vertrauter zu sein. Du möchtest es dem, der die Liebe ist, leichter machen, in dir manches abzuschleifen, auszureißen, zu entzünden.

Dann wieder der Gedanke: Aber ich kann das nicht! - Du kannst, ich sage es noch einmal, wenn du auf Ihn hörst. Er wird dir Kraft geben. Er wird alles in dir wirken, wenn du nur willst…, und du willst doch!

Bete zu Ihm: Du göttlicher Gast meiner Seele, Du Lehrer, Licht, Lenker, Liebe: Gib, daß ich lerne, Dich freudig aufzunehmen, auf Deine Unterweisung zu hören, mich durch sie entflammen zu lassen, Dich zu lieben.

Um dich Gott zu nähern, um dich zu Gott zu erheben, benötigst du die breiten, weiten Schwingen des Gebetes und der Sühne.

Willst du die Routine bei den mündlichen Gebeten meiden, versuche, sie mit der Liebe zu sprechen, die zwei Liebende in ihr erstes persönliches Gespräch hineinlegen…, und sprich sie gleichzeitig so, als ob sie die letzte Gelegenheit wären, dich an den Herrn zu wenden.

Du empfindest eine Art "heiligen Stolz", Sohn oder Tochter Unserer Lieben Frau zu sein. Frage dich: Wie steht es mit den täglichen, von morgens bis abends nie aussetzenden, kleinen Äußerungen meiner Liebe zu Maria?

Verzeichnis der Schriftstellen