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Es gibt 3 Nummer in «Die Spur des Sämanns» deren Stichwort lautet Heiligkeit → Gottesliebe, Nächstenliebe .

Du sprichst vom Gipfel… Für eine Seele, die sich Gott hingibt, wird alles zum erstrebenswerten Gipfel: Sie entdeckt jeden Tag neue Ziele, weil sie der Liebe Gottes keine Grenzen setzen will, noch kann.

Wieviel Neues hast du schon entdeckt! Dennoch, gelegentlich bist du etwas naiv. Du meinst schon alles gesehen, alles verstanden zu haben…, aber dann greifst du wieder mit beiden Händen in die unermeßliche Fülle der göttlichen Schätze hinein… Ja, Er wird dir immer wieder "Neues" zeigen, wenn du in hellhöriger Liebe auf seinen Ruf antwortest. Und du wirst erkennen, daß du erst am Anfang des Weges stehst, denn heilig werden heißt eins werden mit Gott, und unser Gott ist unendlich und unergründlich…

Du hältst dich an einen anspruchsvollen Lebensplan: Du stehst früh auf, hältst eine feste Zeit des Gebetes ein, empfängst oft die Sakramente, arbeitest oder studierst intensiv, bemühst dich um Genügsamkeit und um den Geist der Aszese… Und trotz allem: du spürst, daß dir noch etwas fehlt!

Nimm einmal in dein Gespräch mit Gott die folgende Überlegung hinein: Da die Heiligkeit - genauer: das Ringen um sie - nichts anderes als Fülle der Liebe ist, mußt du dich prüfen, wie es um deine Liebe zu Gott und - aus ihr entspringend - um deine Liebe zu den Mitmenschen bestellt ist. Vielleicht entdeckst du dann, tief verborgen in deiner Seele, ernste Fehler, die du bis jetzt noch nicht bekämpft hast. Du bist noch kein guter Sohn, kein guter Bruder, kein guter Freund, kein guter Kollege. Und da du "deine eigene Heiligkeit" auf falsche Weise suchst, bist du neidisch auf die anderen…

Du "opferst dich" in vielen "persönlichen" Kleinigkeiten, und so klebst du an deinem Ich, an deiner Person, und lebst im Grunde weder für Gott noch für die anderen, sondern für dich allein.