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Es gibt 12 Nummer in «Die Spur des Sämanns» deren Stichwort lautet Treue.

Schon sind die Apostel Hals über Kopf geflohen. Das Volk tobt und macht brüllend seinem Haß gegen Jesus Christus Luft. Nur Maria folgt ihrem Sohn aus nächster Nähe durch die Straßen Jerusalems… Ungeachtet der wütenden Menge hält sie Schritt mit dem Erlöser. Mit dem "Mut" der Feiglinge, in der Anonymität der Masse, mißhandelt der begleitende Pöbel unseren Herrn…

"Virgo fidelis! " - Du getreue Jungfrau! - Rufe mit lauter Stimme zu ihr, auf daß sie uns, die wir uns "Freunde Gottes" nennen, dazu verhelfe, es auch tatsächlich und allezeit zu sein.

Die Treue - dein Dienst an Gott und an den Menschen -, um die ich dich immer wieder bitte, ist mehr als eine bloß impulsive Begeisterung; es ist jene andere Begeisterung, die man sich auf der Straße erkämpft, wenn man die viele Arbeit sieht, die überall noch zu tun ist.

Loyalität gewährleistet die Sicherheit, beständig und unbeirrt den geraden Weg zu gehen, und sie verleiht überdies die feste Gewißheit, daß es im Leben Sinn und Glück gibt.

Prüfe dich, ob es auch bei dir so ist.

Du sagtest mir im Vertrauen, daß Gott dich zeitweise mit Licht erfüllt, dann wieder nicht…

Nachdrücklich habe ich dich daran erinnert, daß der Herr immer unendlich gut ist. Darum genügen jene Zeiten der Helligkeit, um dich in deinem geistlichen Leben wachsen zu lassen. Doch auch die anderen helfen dir voranzuschreiten - sie festigen dich in deiner Treue.

Salz der Erde. - Der Herr hat gesagt, daß seine Jünger - auch du und ich - das Salz der Erde sind: Es heilt, es bewahrt vor Verwesung, es gibt der Welt den Wohlgeschmack des Göttlichen…

Aber Er hat auch gesagt: "Quod si sal evanuerit…" - wenn das Salz seinen Geschmack verliert, wird es weggeworfen und von den Menschen zertreten.

Begreifst du jetzt, was dir angesichts so mancher beklagenswerter Vorgänge bis heute unbegreiflich erschien?

Die Stelle aus dem zweiten Brief an Timotheus, wo der Apostel beklagt, daß Demas nach Thessalonich entflohen und den Verlockungen dieser Welt verfallen sei, macht mich schaudern: Ein Mensch, den Paulus in anderen Briefen unter den Heiligen erwähnt, verriet einer Bagatelle wegen und aus Angst vor Verfolgungen die Sache Gottes.

Ja, ich zittere, wenn ich das lese - denn ich kenne meine eigene Hinfälligkeit… Und es veranlaßt mich, von mir selbst auch in scheinbar unbedeutenden Angelegenheiten dem Herrn gegenüber die äußerste Treue zu fordern. Wenn mir etwas nicht dazu dient, mich noch enger mit Ihm zu verbinden, dann will ich es nicht!

Im Gedanken an so manche Situation der Geschichte, die der Teufel aufs neue herbeizuführen sucht, scheint mir das, was du über Loyalität schreibst, ins Schwarze zu treffen: "Den ganzen Tag über steigt mir aus Kopf, Herz und Mund das Stoßgebet zum Himmel: Rom!"

Ist das nicht eine wunderbare Entdeckung?! Was du selbst nur halb begriffen hattest, wurde dir mit einem Male sonnenklar, als du es anderen erklären mußtest.

Als du ausführlich mit jemandem zu sprechen hattest, der mutlos geworden war, weil er sich untauglich vorkam und den anderen nicht zur Last fallen wollte, da verstandest du besser, warum ich immer wieder sage: Wir müssen wie die Eselchen sein, die am Schöpfrad des Brunnens ihre Runden drehen - getreu und mit großen Augenklappen. Denn weder sehen noch genießen wir die Resultate unserer persönlichen Arbeit - die Blüten, die Früchte, den üppigen Garten -, aber wir sind der Wirkungen unseres redlichen Mühens gewiß.

Loyalität geht mit dem Verlangen nach Bildung einher. Die aufrichtige Liebe, die dich bewegt, darf nicht Gefahr laufen, aus Unwissenheit Ansichten und Haltungen zu verbreiten oder gutzuheißen, die von der Wahrheit weit entfernt sind.

Du schreibst mir: "Ich möchte so fest und unbeirrt in meiner Loyalität sein, im Ausharren, möchte so wach und voller Liebe dienen, daß Sie Freude an mir haben und ich Ihnen eine kleine Stütze sein kann."

Ich antworte dir: Gott stärke dich in deinem Vorsatz, damit wir Ihm "Hilfe und Stütze" sein können.

Es stimmt, manche, die zuerst begeistert sind, gehen fort… Das soll dich nicht beunruhigen. Sie sind gleichsam die Nadeln, mit denen Gott das Garn einfädelt.

Bete für sie! Vielleicht können wir so erreichen, daß sie weiterhin andere "auf den Weg" bringen…

Du fühlst dich schwankend werden. Darum schreibe ich dir diese Stelle aus einem Brief ab: "Vielleicht bleibe ich weiterhin das unnütze Werkzeug, das ich immer war. Und doch: die Art und Weise, mein Leben zu sehen und alles in ihm anzugehen, hat sich verändert; denn ich habe den festen Wunsch, auf meinem Weg auszuharren - bis zum Ende!"

Zweifle niemals daran: Er läßt uns nicht fallen.

Verzeichnis der Schriftstellen
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