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Es gibt 2 Nummer in «Freunde Gottes » deren Stichwort lautet Bekehrung.

Habt ihr nie gesehen, wie sorgfältig man in einer Familie mit einem wertvollen, zerbrechlichen Stück, einer Porzellanvase zum Beispiel, umgeht, damit sie ja nicht zerbricht? Eines Tages stößt sie das Kind beim Spielen um, und das kostbare Andenken geht in Scherben. Es gibt Ärger, aber der Schaden wird geheilt: die Scherben werden gesammelt und sorgfältig zusammengesetzt, das kostbare Stück ist wieder ganz, so schön wie früher.

Wenn es sich aber um ein Tongeschirr, um billige Töpferware handelt, dann genügt es, die Teile mit ein paar eisernen Klammern zusammenzuhalten, und das an sich billige Geschirr bekommt, so zusammengeflickt, einen neuen Reiz.

Übertragen wir dies Beispiel auf unser geistliches Leben. Angesichts unserer Sünden und Erbärmlichkeiten, angesichts unserer Fehltritte - auch wenn sie, dank der Gnade Gottes, nicht sehr schwerwiegend sind -, wenden wir uns im Gebet an unseren Vater und sagen: Herr, sieh meine Armut, meine Schwäche! Nur Tongeschirr, Herr, nur Scherben! Aber klammere mich wieder zusammen, und dann werde ich in meiner Reue und mit Deiner Vergebung stärker und liebenswerter als vor meinem Sturz sein. Beten wir so, wenn unser armer Ton zerbricht, und wir werden Trost finden.

Unsere Zerbrechlichkeit soll uns nicht wundern; die Erfahrung, daß wir durch weniger als nichts schon ins Wanken geraten, soll uns nicht überraschen. Vertraut auf den Herrn, denn bei Ihm ist immer Hilfe: Der Herr ist mein Licht und mein Hell, wen sollte ich fürchten? (Ps 26,1 (Introitus der heiligen Messe])Niemanden! Vor nichts und vor niemandem werden wir uns fürchten, wenn wir mit unserem Vater im Himmel auf diese Weise Umgang suchen.

Seht, wie Gott handelt: Der Sohn kehrt heim; nachdem er durch ein ausschweifendes Leben sein Geld verschleudert und - vor allem - seinen Vater vergessen hat, sagt der Vater: Schnell, bringt das beste Gewand und zieht es ihm an. Gebt ihm einen Ring an die Hand und Schuhe an die Füße. Dann holt das Mastkalb und schlachtet es. Wir wollen ein Freudenmahl halten und fröhlich sein (Lk 15,22-23). Wenn wir uns reuig an unseren Vater Gott wenden, dann macht Er aus unserem Elend Reichtum und aus unserer Schwachheit Stärke. Was wird Er uns bereiten, wenn wir Ihn nicht verlassen, wenn wir jeden Tag bei Ihm sind, wenn wir Worte der Liebe, mit Taten bekräftigt, an Ihn richten, wenn wir im Vertrauen auf seine Allmacht und Barmherzigkeit alles von Ihm erbitten? Der Sohn kehrt heim, nachdem er seinen Vater verraten hat, und schon bereitet dieser ein Festmahl: Was wird Er uns gewähren, uns, die wir immer bestrebt gewesen sind, an seiner Seite zu bleiben?

Löschen wir also in uns die Erinnerung an uns zugefügte Beleidigungen, an erlittene Demütigungen, mögen sie noch so ungerecht, ungehörig und grob gewesen sein; denn ein Kind Gottes führt nicht Buch darüber, um die ganze Liste später einmal vorzulegen. Wir dürfen das Beispiel Christi nicht vergessen, wir dürfen unseren christlichen Glauben nicht wie ein Kleidungsstück wechseln; er kann geschwächt oder gestärkt werden, und er kann auch verloren gehen. Durch das übernatürliche Leben wird der Glaube gestärkt, und die Seele erschaudert, wenn sie bedenkt, wie elend und nackt der Mensch ohne Gott dasteht. Sie vergibt dann, und sie dankt: Mein Gott, wenn ich mein armes Leben betrachte, dann finde ich keinen einzigen Grund für Eitelkeit, und erst recht nicht für Stolz; ich finde nur viele Gründe für Reue und Zerknirschung; und ich weiß sehr wohl, daß Dienen die beste Art zu herrschen ist.

Verzeichnis der Schriftstellen
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