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Im Kirchenjahr gibt es zahlreiche Festtage zu Ehren der Mutter Gottes. Ihrer aller gemeinsamer Grund aber ist die Gottesmutterschaft Mariens; aus ihr geht die Fülle von natürlichen und übernatürlichen Gaben, die ihr die Allerheiligste Dreifaltigkeit gewährt hat, hervor. Es wäre ein Zeichen mangelnder christlicher Bildung und auch ein Zeichen mangelnder kindlicher Liebe, würde jemand befürchten, daß die Marienverehrung die Gott geschuldete Anbetung schmälern könnte. Von unserer Mutter, dem Vorbild der Demut, stammen die Worte: Von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter. Großes hat an mir getan der Mächtige. Heilig ist sein Name: Sein Erbarmen währt von Geschlecht zu Geschlecht für die, die Ihn fürchten (Lk 1,48-50).

Geizen wir nicht mit Liebeserweisen an den Festtagen Unserer Lieben Frau, erheben wir öfter als sonst das Herz zu ihr, indem wir sie um das Nötige bitten, ihr für ihre ständige mütterliche Fürsorge danken und ihr die Menschen anempfehlen, die wir lieben. Wenn wir uns aber wirklich wie gute Kinder verhalten wollen, dann werden wir alle Tage gleichermaßen geeignet finden, um unserer Mutter Liebe zu erweisen, nicht anders als Menschen es tun, die sich wirklich lieben.

Verzeichnis der Schriftstellen
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