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Gottes Weisheit ist unergründlich

Vergegenwärtigt euch die Worte des Apostels Paulus in der heutigen Lesung: O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Ratschlüsse, wie unergründlich seine Wege! Denn wer erfaßt die Gedanken des Herrn? Wer ist sein Ratgeber? Wer gibt Ihm zuerst, was Ihm vergolten werden müßte? Aus Ihm und durch Ihn und für Ihn ist alles. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen (Röm 11,33-36). Wie kümmerlich erscheinen im Licht des Wortes Gottes alle menschlichen Pläne, die zu ändern suchen, was unser Herr festgesetzt hat!

Doch kann ich nicht einfach über die Tatsache hinweggehen, daß heute überall eine seltsame Fähigkeit des Menschen zu beobachten ist: da er gegen Gott nichts vermag, tobt er sich als furchtbares Werkzeug des Bösen gegen seine Mitmenschen aus, als Verführer zur Sünde, als Ausstreuer der Verwirrung, die zum Bösen führt, das er dann als gut bezeichnet.

Unwissenheit hat es immer gegeben: aber in unserer Zeit versteckt sich manchmal die nackte Unwissenheit in Fragen des Glaubens und der Sitten unter dem Mantel einer hochtrabenden, scheinbar theologischen Sprache. Daher ist heute der Befehl Christi - wir haben ihn im Evangelium gehört - besonders dringend und aktuell: Geht hin und lehrt alle Völker (Mt 28,19). Wir dürfen uns ihm nicht entziehen, dürfen nicht mit verschränkten Armen dastehen und uns in uns verschließen. Ziehen wir vielmehr im Namen Gottes aus, für diesen herrlichen Kampf des Friedens und der guten Lehre.

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