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Begleiten wir Christus bei diesem göttlichen Fischfang! Jesus steht am Ufer des Sees Genezareth, während das Volk Ihn umdrängte, um das Wort Gottes zu hören (Lk 5,1). So wie heute, seht ihr es nicht? Die Menschen wollen die Botschaft Gottes hören, auch wenn sie es nach außen nicht zeigen. Bei einigen ist die Lehre Christi vielleicht in Vergessenheit geraten, anderen, die ohne eigene Schuld mit dieser Lehre niemals vertraut gemacht wurden, erscheint die Religion als etwas Fremdes. Aber seid von einer Tatsache überzeugt, die ständig aktuell bleibt: Es kommt immer der Augenblick, in dem die Seele nicht mehr weiterkann, sich mit den üblichen Erklärungen nicht mehr zufrieden gibt und in den Lügen der falschen Propheten keine Befriedigung mehr findet. Dann hungern diese Menschen danach, ihre innere Unruhe mit der Lehre des Herrn zu stillen, auch wenn sie es nicht zugeben.

Lassen wir den heiligen Lukas erzählen: Da sah Er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und reinigten ihre Netze. Er stieg in eines der Boote, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein wenigvom Lande abzustoßen. Dann setzte Er sich nieder und lehrte die Volksscharen vom Boote aus (Lk 5,2-3). Am Ende dieser Glaubensunterweisung sagt der Herr zu Simon: Fahr hinaus auf die hoheSee und werft eure Netze zum Fange aus (Lk 5,4). Christus ist der Herr dieses Bootes, Er ist es, der den Fischfang vorbereitet: dazu ist Er in die Welt gekommen, daß seine Brüder den herrlichen Weg der Liebe zum Vater finden. Wir haben das christliche Apostolat nicht erfunden; eher werden wir Menschen manchmal zu einem Hindernis dafür, wenn wir träge sind und uns der Glaube fehlt.

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