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Wie eine weitere Gestalt im Evangelium

Im Laufe dieser dreißig Jahre meines Priestertums habe ich immer wieder die Notwendigkeit des Gebetes betont und darauf hingewiesen, daß man das ganze Leben in ein unaufhörliches Sprechen mit Gott verwandeln kann. Gelegentlich bin ich gefragt worden: Aber ist es wirklich möglich, sich immer so zu verhalten? Ja, es ist möglich. Die Vereinigung mit unserem Herrn sondert uns nicht von der Welt ab, sie macht uns nicht zu weltfremden Wesen, die dem Lauf der Dinge entrückt sind.

Gott hat uns erschaffen, hat uns erlöst, liebt uns so sehr, daß Er seinen eingeborenen Sohn für uns dahingegeben hat (Vgl. Joh 3,16), Er wartet jeden Tag auf uns, so wie im Gleichnis der Vater auf den verlorenen Sohn wartet (Vgl. Lk 15,11-32): Wie sollte Er dann nicht wünschen, daß wir Ihm liebend begegnen? Anormal wäre es vielmehr, mit Gott nicht zu sprechen, sich von Ihm abzuwenden, Ihn zu vergessen, in Tätigkeiten aufzugehen, die uns gegen die nie aussetzenden Impulse der Gnade abriegeln würden.

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