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Hast du dich niemals, in gleichsam ehrfürchtiger Neugier, gefragt, wie Jesus seiner überfließenden Liebe Ausdruck gab? Wiederum antwortet uns der heilige Paulus: Er,der in Gottesgestalt war (…) entäußerte sich, nahm Knechtsgestalt an und wurde den Menschen gleich. Er erschien im Äußeren als Mensch (Phil 2,6-7). Meine Kinder, wir können nur in staunender Dankbarkeit vor diesem Geheimnis stehen, das uns lehrt: Die ganze Macht, die ganze Majestät, die unendliche Schönheit und Harmonie Gottes, die unermeßliche Tiefe seines Reichtums, ja Gott selbst bleibt in der Menschheit Jesu Christi verborgen, um uns zu dienen. Der Allmächtige erscheint unter uns, Er verdunkelt eine Zeitlang seine Herrlichkeit, um die erlösende Begegnung mit seinen Geschöpfen zu erleichtern.

Niemand hat Gott je gesehen, schreibt Johannes in seinem Evangelium. Der Eingeborene, der Gott ist, der da ruht am Herzen des Vaters, Er hat Kunde gebracht (Joh 1,18), indem Er sich den fassungslosen Blicken der Menschen stellte. Zuerst in Bethlehem als ein Neugeborenes und später als ein Kind unter vielen anderen; dann im Tempel als ein verständiger, aufgeweckter Jugendlicher; und schließlich als der liebenswerte, gewinnende Lehrer, der die Herzen der begeisterten Volksmassen bewegt.

Verzeichnis der Schriftstellen
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