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Ein Eselchen war sein Thron

Greifen wir wieder zum Evangelium und schauen wir auf unser Vorbild, auf Jesus Christus.

Jakobus und Johannes haben durch ihre Mutter den Herrn um einen Platz zu seiner Rechten und zu seiner Linken gebeten. Die anderen Jünger ärgern sich über sie. Und der Herr - was antwortet Er? Wer unter euch groß sein will, der soll euer Diener sein; und wer unter euch der erste sein will, der sei aller Knecht. Der Menschensohn ist auch nicht gekommen, sich bedienen zu lassen, sondern zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösepreis für viele (Mk 10,43-45).

Bei einer anderen Gelegenheit sind sie unterwegs nach Kapharnaum, der Herr geht ihnen voran, wie so oft. Zuhause angelangt, fragte Er sie: "Wovon habt ihr unterwegs gesprochen?" Sie schwiegen; denn sie hatten unterwegs - wieder einmal! - darüber gestritten, wer unter ihnen der Größte sei. Da setzte Er sich nieder, rief die Zwölf zu sich und sprach zu ihnen: "Wer der Erste sein will, der sei der Letzte und aller Knecht". Dann nahm Er ein Kind, stellte es mitten unter sie, schloß es in seine Arme und sprach zu ihnen: "Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt,der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat" (Mk 9,32-36).

Ist sie nicht liebenswert, diese Handlungsweise Jesu? Er unterweist die Jünger, und damit sie die Lehre erfassen, stellt Er sie vor ein lebendiges Beispiel. Er ruft eins von den Kindern, die sicherlich in jenem Hause selbst wohnten, und umarmt es, schweigend, mit einer eindrucksvollen Geste, die alles besagt: ja, Er liebt die, die wie die Kinder werden. Und dann erklärt Er, wohin solche Einfachheit und geistige Demut führen: daß man Ihn und den Vater im Himmel umarmen kann.

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