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Glaube, Liebe, Hoffnung: das Rückgrat im Leben des heiligen Josef und in jedem christlichen Leben! Die Hingabe des heiligen Josef erscheint uns wie ein Geflecht aus treuer Liebe, liebendem Glauben, vertrauender Hoffnung. Sein Fest kann uns daher willkommener Anlaß sein, die Hingabe an die christliche Berufung zu erneuern, die der Herr einem jeden von uns geschenkt hat.

Wenn man ehrlich bemüht ist, aus dem Glauben, aus der Liebe und aus der Hoffnung zu leben, dann bedeutet die Erneuerung der Hingabe nicht ein Zurück zu etwas, das in Vergessenheit geraten war. Wo Glaube, Liebe und Hoffnung sind, bedeutet Erneuerung, in der Hand Gottes verweilen trotz aller persönlichen Irrtümer, Schwächen und allen Versagens; es bedeutet, den Weg der Treue bekräftigen. Erneuerung der Hingabe ist mit anderen Worten ein Erneuern dessen, was der Herr von uns will: tätige Liebe.

Die Liebe äußert sich notwendig in Formen, die ihr eigentümlich sind. Gelegentlich spricht man von der Liebe, als ob sie nur ein Drang zur eigenen Befriedigung oder ein bloßes Mittel zur egoistischen Ergänzung des eigenen Ichs wäre; aber das ist falsch. Wahre Liebe ist ein Herausgehen aus sich selbst, ist Hingabe seiner selbst. Liebe bringt Freude, eine Freude aber, deren Wurzeln die Form des Kreuzes haben. Solange wir hier auf Erden leben und noch nicht zur Vollendung des zukünftigen Lebens gelangt sind, kann es wahre Liebe ohne die Erfahrung von Schmerz und Opfer nicht geben: Schmerz, den man auskostet, der liebenswert und freudespendend ist, aber dennoch wirklicher Schmerz, denn er schließt ein, daß wir den Egoismus überwinden und die Liebe zum Richtmaß jedweder Handlung machen.

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