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Im Herzen Christi leben und sich mit Ihm eng verbinden heißt daher, zu einer Wohnstatt Gottes werden. Wer mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden (Joh 14,21), hat der Herr gesagt. Christus und der Vater nehmen im Heiligen Geiste Wohnung in der Seele (Vgl. Joh 14,23).

Wenn wir dies begreifen - und sei es auch nur ein wenig -, dann ändert sich unsere Seinsweise. Wir hungern nach Gott und machen uns die Worte des Psalms zu eigen: Mein Gott, ich suche Dich, meine Seele dürstet nach Dir, nach Dir schmachtet mein Leib wie dürres Land ohne Wasser (Vgl. Ps 62,2 [entnommen den Laudes vom Fest]). Und Jesus, der diese Sehnsucht in uns entfacht hat, kommt uns entgegen und sagt: Wen dürstet, der komme zu mir und trinke (Joh 7,37). Er bietet uns sein Herz an, damit wir dort unsere Ruhe und unsere Stärke finden. Bejahen wir seinen Anruf, so wird sich die Wahrheit seiner Worte bestätigen, wir werden mehr nach Ihm hungern und dürsten und den Wunsch verspüren, daß Gott in unserem Herzen seine Wohnung nehme und uns seine Wärme und sein Licht nie mehr entziehe.

Ignem veni mittere in terram, et quid volo nisi ut accendatur? Feuer auf die Erde zu bringen, bin ich gekommen, und was will ich anderes, als daß es brenne? (Lk 12,49 [entnommen der Antiphon Ad Magnificat der 1. Vesper]) Wir haben uns ein wenig dem Feuer der Liebe Gottes ausgesetzt, lassen wir jetzt unser Leben von seiner Kraft lenken, lassen wir uns von der Begeisterung ergreifen, dieses göttliche Feuer bis an die Grenzen der Erde zu tragen, lassen wir es jene spüren, die um uns sind, damit auch sie den Frieden Christi erfahren und darin ihr Glück finden. Ein Christ, der mit dem Herzen Christi vereint lebt, kennt nur ein einziges Ziel: den Frieden in der Gesellschaft, den Frieden in der Kirche, den Frieden in der eigenen Seele: den Frieden Gottes, der vollendet wird, wenn sein Reich kommt.

Maria, Regina pacis, Königin des Friedens, die du geglaubt hast, daß die Verheißung des Engels in Erfüllung gehen werde: hilf uns, im Glauben zu wachsen, in der Hoffnung stark zu sein, tiefer in die Liebe einzudringen; denn dies erwartet heute dein Sohn von uns, wenn Er uns sein allerheiligstes Herz zeigt.

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