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Es gibt 19 Nummer in «Die Spur des Sämanns» deren Stichwort lautet Herz.

Du hast dich entschieden, mehr aus nüchterner Überlegung als in feuriger Begeisterung. Gerne hättest du etwas "empfunden", aber dazu war einfach kein Raum… Du gabst dich hin, als du davon überzeugt warst, daß Gott es so wollte.

Von jenem Augenblick an hast du keine wirklichen Zweifel mehr "empfunden", wohl aber eine ruhige, gelassene Freude, die gelegentlich überschäumt. So belohnt Gott die mutigen Taten der Liebe.

Um das Glück zu finden, bedarf es nicht eines bequemen Lebens, sondern eines verliebten Herzens!

Heute, zwanzig Jahrhunderte nach Christus, müssen wir mit unerschütterlicher Sicherheit verkünden, daß sein Geist nicht die erlösende Kraft eingebüßt hat und daß nur sie allein die Sehnsucht des menschlichen Herzens zu stillen vermag.

Fange damit an, diese Wahrheit in dein Herz aufzunehmen. Denn - wie Augustinus schrieb - unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in Gott.

Lieben heißt von einem einzigen Gedanken erfüllt sein: nämlich nur für den geliebten Menschen zu leben, sich nicht mehr selbst zu gehören, in seliger Freiheit Herz und Seele einem anderen Willen zu unterwerfen - der zugleich der eigene Wille ist.

Du liebst den Herrn immer noch nicht so, wie ein Geizhals seine Schätze, wie eine Mutter ihren eigenen Sohn liebt… Du hängst noch zu sehr an deinem Ich und an deinen kleinen, nichtigen "Wichtigkeiten"… Und doch spürst du bereits, daß Jesus unentbehrlich geworden ist in deinem Leben…

Sobald du seinem Ruf ganz entsprichst, wird Er dir in jeder deiner Handlungen, auch der kleinsten, unentbehrlich sein.

Geniere dich nicht, Ihm die "Verrücktheit" deiner Liebe zu zeigen! Rufe es Ihm zu, so laut du kannst: "Herr, ich liebe Dich… Aber verlaß Dich nicht auf mich! Binde mich jeden Tag enger an Dich!"

Kein Zweifel - das Herz ist für die Liebe geschaffen. Lassen wir Christus, den Herrn, all unser Lieben bis ins tiefste erfüllen! Sonst rächt sich das leere Herz und füllt sich mit den elendesten Schwächen an.

Kein Menschenherz kann "menschlicher" sein als eines, das übervoll ist vom Verlangen nach dem Göttlichen… Denke nur an Maria, die Gnadenvolle, die Tochter Gottes, des Vaters, die Mutter Gottes, des Sohnes, die Braut Gottes, des Heiligen Geistes: In ihrem Herzen findet die ganze Menschheit Raum - unterschiedslos und uneingeschränkt. - Jedes Menschengeschöpf ist ihr Sohn, ist ihr Tochter…

Engherzige Menschen scheinen alles, was sie bewegt, in einer schäbigen, irgendwo abgestellten Kiste aufzubewahren.

Natürlich sollst du viel Verständnis und Anteilnahme für die Menschen in deiner täglichen Umgebung zeigen. Dazu gehört allerdings auch die nötige Willenskraft - denn sonst werden Verständnis und Anteilnahme leicht zu Komplizenschaft und Egoismus.

Unser gemeinsamer Freund sagte mit ungeheuchelter Demut: "Wie man es schafft zu verzeihen, brauchte ich nicht extra zu lernen, denn der Herr hat mich gelehrt zu lieben."

Vergeben! Aus ganzem Herzen vergeben und ohne das Geringste nachzutragen! Das ist eine großartige Haltung, die immer Frucht bringt.

Es war die Haltung Jesu Christi am Kreuz: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Dort entsprang die Quelle des Heiles für dich und für mich.

Du fühlst dich als "Treuhänder" des absolut Guten und Wahren? Du hältst dich für zuständig und berechtigt, kraft dieser deiner Selbsteinschätzung das Böse unerbittlich auszurotten?

Auf diesem Wege wirst du nichts ausrichten! Nur aus Liebe und mit Liebe kannst du dem Irrtum, der Sünde entgegenwirken - nur im Gedanken daran, daß Er, der die LIEBE ist, dir so vieles vergeben hat und immer weiter vergibt…

Liebe die Menschen, die Christus lieben, um dieser ihrer Liebe willen…, aber liebe ebenso die Unglücklichen, die Ihn nicht zu lieben vermögen. Denn auch Er liebt die einen wie die anderen…

Die Menschen in jenem Land, die so weit von Gott entfernt und so ziellos leben, haben dich an das Wort des Herrn erinnert: "Sie sind wie Schafe, die keinen Hirten haben…"

Auch du hast - wie Er - Mitleid mit ihnen… Entscheide dich, dort, wo du bist, dein Leben zu einem Brandopfer für alle werden zu lassen.

Die Armen - sagte unser Freund - sind wie ein geistliches Buch, das mich innerlich weiterbringt, und das Hauptthema meines Gebetes. Sie bereiten mir Schmerz, und weil ich in ihnen Christus begegne, ist es sein Schmerz, der mir wehtut… Und dieses Wehtun läßt mich innewerden, daß ich Ihn liebe und daß ich sie liebe.

Wenn Gottesliebe eine Freundschaft durchpulst, wird diese reiner, großzügiger und vergeistigter, weil die Schlacken egoistischer Motive und ungeordneter Sinnlichkeit verbrannt werden. Vergiß nicht: Die Liebe zu Gott ist es, die unsere Gefühle - ohne deren Intensität zu mindern - läutert und in das rechte Verhältnis zum Ganzen setzt.

Jetzt brennt dein Herz. Du warst nur ein trostloser Aussätziger, als Christus dir entgegenkam. Du hattest eine einzige gute Eigenschaft: großzügige Anteilnahme für deine Mitmenschen. Nach der Begegnung mit dem Herrn empfingst du die Gnade, in jedem von ihnen Jesus zu erkennen. An Ihn verlorst du dein Herz - und nun liebst du Ihn in deinem Nächsten. Die Menschenfreundlichkeit, die du bis dahin deiner Umwelt entgegenbrachtest, erscheint dir jetzt als viel zuwenig… Und damit hast du recht!

Laß es dir selbstverständlich werden, dein armes Herz dem liebevollen und unbefleckten Herzen Mariens anzuvertrauen, damit es von Schlacken gereinigt wird. Unsere Liebe Frau wird dich zum Heiligsten Herzen Jesu hinführen, das voller Erbarmen ist.

Verzeichnis der Schriftstellen