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Es gibt 2 Nummer in «Christus begegnen » deren Stichwort lautet Kindschaft, geistliche .

Wenn wir in großen Zügen einen Lebensstil umreißen wollen, der uns zum Umgang mit dem Heiligen Geist - und zusammen mit Ihm zum Umgang mit dem Vater und dem Sohn - führt, müssen wir drei Grundhaltungen hervorheben: Fügsamkeit - wir sprachen schon von ihr -, Gebetsleben, Liebe zum Kreuz.

Zuerst ist Fügsamkeit nötig, denn der Heilige Geist will mit seinen Eingebungen unseren Gedanken, Werken und Wünschen einen übernatürlichen Ton verleihen. Er treibt uns dazu an, die Lehre Christi zu bejahen und uns zutiefst anzueignen, Er erleuchtet uns, damit wir uns unserer persönlichen Berufung bewußt werden, und stärkt uns, damit wir tun, was Gott von uns erwartet. Wenn wir dem Heiligen Geist gegenüber fügsam sind, wird das Bild Christi in uns immer deutlicher Gestalt annehmen, und dann werden wir Gott dem Vater jeden Tag näher kommen. Alle, die sich vom Geiste Gottes leiten lassen, die sind Söhne Gottes (Röm 8,14).

Wenn wir uns von dem in uns wohnenden Lebenshauch, dem Heiligen Geist, leiten lassen, wird unser geistliches Leben immer weiter wachsen; wir werden uns dann der Hand Gottes, unseres Vaters, mit der Spontaneität und dem Vertrauen eines Kindes überlassen, das sich in die Arme seines Vaters wirft. Wenn ihr nicht wie die Kinder werdet, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen, sagt der Herr (Mt 18,3). Dies ist der alte und doch immer aktuelle innere Weg der geistlichen Kindschaft, er ist weder kindisch noch unreif, sondern vielmehr Weg der übernatürlichen Mündigkeit, der uns zur Herrlichkeit der göttlichen Liebe führt, uns unsere Niedrigkeit anerkennen läßt und unseren Willen mit dem Willen Gottes gleichförmig macht.

Kind werden in der Liebe zu Gott

Denken wir aufmerksam nach über diesen Punkt, der uns helfen kann, so Wichtiges zu verstehen. Das Geheimnis Mariens lehrt uns, daß wir uns klein machen müssen, wenn wir Gott näher kommen wollen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, rief der Herr seinen Jüngern zu, wenn ihr nicht wie die Kinder werdet, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen (Mt 18,3).

Wie die Kinder werden: den Hochmut und eine falsche Selbstgenügsamkeit aus uns verbannen; anerkennen, daß wir aus uns allein nichts vermögen, daß wir der Gnade Gottes, der Kraft Gottes des Vaters bedürfen, um unseren Weg zu erkennen und auf ihm auszuharren. Klein sein bedeutet, sich überlassen wie die Kinder, glauben wie die Kinder, bitten wie die Kinder.

All dies können wir von Maria lernen. Sie zu verehren ist deshalb nicht unmännlich. Es bedeutet Trost und Jubel, die die Seele erfüllen; denn in dem Maße, wie die Marienverehrung eine tiefe und vollständige Glaubenshingabe verlangt, befreit sie uns von uns selbst und läßt uns unsere Hoffnung auf den Herrn setzen. Der Herr ist mein Hirt, singt der Psalmist, ich leide nicht Not. Auf grünender Weide läßt Er mich lagern, Er führt mich an Wasser der Ruhe, Erquickung spendet Er meiner Seele. Er leitet mich auf dem rechten Pfad, getreu seinem Namen. Und muß ich auch wandern im finsteren Tale, ich fürchte kein Unheil, denn Du bist bei mir (Ps 22,1-4).

Gerade weil Maria Mutter ist, lernen wir, wenn wir sie verehren, wie Kinder zu sein; lernen wir, wirklich und ohne Maß zu lieben, einfach zu sein und frei von Problemen, die ihren Grund in einem Egoismus haben, der uns nur an uns selbst denken läßt; lernen wir, froh zu sein im Bewußtsein, daß nichts unsere Hoffnung zerstören kann. Der Weg, der uns zur vollkommenen Liebe zu Gott führt, beginnt mit einer vertrauensvollen Liebe zu Maria. Vor vielen Jahren habe ich dies in einem Kommentar zum Rosenkranz geschrieben, und immer wieder habe ich mich von der Wahrheit dieser Worte überzeugen können. Ich möchte jetzt keine langen Überlegungen zu diesem Thema anstellen, sondern euch einladen, dies selbst zu tun, selbst diese Wahrheit zu entdecken. Wendet euch an Maria, öffnet ihr euer Herz, vertraut ihr eure Freuden und eure Sorgen an und bittet sie, euch zu helfen, Jesus kennenzulernen und Ihm nachzufolgen.