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Es gibt 12 Nummer in «Der Weg» deren Stichwort lautet Berufung des Christen, christliche Berufung  → Zusammenleben, Nächstenliebe .

Dies sind die köstlichen Früchte eines Menschen, der sich abtötet: Verständnis und Duldsamkeit gegenüber den Schwächen anderer, Unduldsamkeit gegenüber den eigenen.

Die Liebe Christi wird dich zu manchem Zugeständnis bringen…, das man hoch einschätzen muß.

Und die Liebe Christi wird dich zu mancher Unnachgiebigkeit bringen…, die man auch hoch einschätzen muß.

Sei unnachgiebig in der Lehre und in deiner Lebensführung. - Aber sei konziliant in der Form. - Eine mächtige stählerne Keule in einem gepolsterten Futteral.

Sei unnachgiebig, aber nicht halsstarrig.

Wir wollen nicht verurteilen. - Jeder sieht die Dinge aus seiner Sicht… und mit seinem Fassungsvermögen, das nahezu immer recht begrenzt ist. Oft sind unsere Augen verdunkelt und getrübt durch die Finsternisse der Leidenschaft.

Darüber hinaus ist die Sicht mancher Menschen, ähnlich wie die mancher moderner Maler, derart subjektiv und krankhaft, daß sie einige willkürliche Züge hinwerfen und uns versichern, das sei unser Bild oder unser Verhalten…

Wie wenig taugen die menschlichen Urteile! - Urteilt nicht, ohne euer Urteil vorher im Gebet zu läutern.

Strenge dich notfalls an, denjenigen immer und vom ersten Augenblick an zu vergeben, die dich beleidigen; denn auch wenn der Schaden oder die Beleidigung noch so groß ist, hat Gott dir mehr vergeben.

Urteilt nicht, ohne beide Seiten gehört zu haben. - Auch Leute, die sich für fromm halten, vergessen diese elementare Regel der Klugheit leicht.

Kennst du den Schaden, den du hervorrufen kannst, wenn du einen Stein mit verbundenen Augen wegwirfst?

Ebensowenig kennst du den manchmal schweren Schaden, den du hervorrufen kannst, wenn du herabsetzende Bemerkungen, die dir harmlos erscheinen, ausstreust; denn deine Augen sind durch Rücksichtslosigkeit oder Leidenschaft verblendet.

Kritik üben, zerstören, ist nicht schwer: der letzte Maurergehilfe kann seine Spitzhacke in den schönbehauenen Stein eines Domes hineinschlagen.

Aufbauen: das ist eine Arbeit, die Meister erfordert.

Wer bist du, daß du über die Entscheidungen deines Vorgesetzten urteilst? - Siehst du nicht, daß ihm mehr Gesichtspunkte für sein Urteil zur Verfügung stehen als dir, mehr Erfahrung, bessere, einsichtigere und vorurteilslosere Ratgeber, vor allem aber mehr Gnade, spezielle Gnade, Standesgnade, welche Licht und mächtigen Beistand Gottes bedeutet?

Die Liebe besteht mehr im "Verstehen" als im "Geben". - Deshalb suche immer nach einer Entschuldigung für deinen Nächsten, wenn du die Pflicht hast zu urteilen. Es gibt immer eine Entschuldigung.

Freue dich zu sehen, daß andere in guten apostolischen Werken arbeiten. - Bitte für sie um Gottes reiche Gnade und darum, daß sie dieser Gnade entsprechen. Aber du, weiter auf deinem Weg: sei gewiß, es gibt keinen anderen für dich.

Es zeugt von schlechtem Geist, wenn es dich betrübt, daß andere für Christus arbeiten und nicht auf deine Arbeit achten. - Erinnere dich an die Stelle beim heiligen Markus: "Meister, wir haben einen gesehen, der in deinem Namen böse Geister austrieb und der nicht zu uns gehört. Wir verboten es ihm. - Ihr sollt es ihm nicht verbieten, antwortete Jesus, weil keiner, der in meinem Namen Wunder wirkt, hernach schlecht von mir reden könnte. Wer nicht gegen euch ist, der gehört zu euch."

Verzeichnis der Schriftstellen