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Es gibt 8 Nummer in «Der Weg» deren Stichwort lautet Vergebung.

Man muß sich klar machen, daß Gott dauernd bei uns ist. - Wir leben, als ob der Herr fern wäre, dort, wo die Sterne leuchten, und wir bedenken nicht, daß Er auch immer an unserer Seite ist.

Er ist da wie ein liebender Vater. Jeden einzelnen von uns liebt Er mehr, als alle Mütter der Welt ihre Kinder lieben können. Er ist da, helfend, leitend, segnend… und verzeihend.

Wie oft hat sich die Stirn unserer Eltern geglättet, wenn wir ihnen nach einer Ungezogenheit sagten: Ich will es nie wieder tun! - Vielleicht haben wir am seIben Tag aufs neue gefehlt… - Unser Vater hat uns dann, mit vorgetäuschter Strenge in der Stimme und ernstem Gesicht, getadelt - aber gleichzeitig wurde ihm das Herz weich, denn er kannte unsere Unbeständigkeit und dachte wohl: armes Kind, wie es sich anstrengt, sich gut zu betragen!

Wir müssen uns ganz davon durchtränken und erfüllen lassen, daß der Herr unser Vater ist, Vater durch und durch, der an unserer Seite ist und im Himmel.

Betrachte, wie Gottes Gerechtigkeit von Erbarmen überfließt! - Bei menschlichen Gerichten bestraft man den geständigen Täter, beim göttlichen Gericht wird ihm verziehen.

Gepriesen sei das Sakrament der Buße.

Die Lieblosigkeiten deines Nächsten dir gegenüber tun dir weh. Wie mögen Gott deine Lieblosigkeiten Ihm gegenüber schmerzen?

Wo du doch selber so erbärmlich bist, was wunderst du dich, daß die anderen auch ihre Fehler haben?

Strenge dich notfalls an, denjenigen immer und vom ersten Augenblick an zu vergeben, die dich beleidigen; denn auch wenn der Schaden oder die Beleidigung noch so groß ist, hat Gott dir mehr vergeben.

Es stimmt, dieser Mensch hat dir übel mitgespielt. - Aber: bist du Gott gegenüber nicht noch schlechter gewesen?

Man hat ein großes Gerede gemacht, und du wurdest gekränkt. Das verletzte dich um so mehr, als du es nicht erwartet hattest.

Deine übernatürliche Reaktion muß sein: vergeben. Und sogar um Vergebung bitten. Und die Erfahrung ausnutzen, um innerlich mehr von den Geschöpfen frei zu werden.

In der Niedergeschlagenheit, die dein egoistisches Verhalten, deine Sünden, deine - vielleicht nur scheinbaren - Rückschritte in dir hervorrufen, hast du den Eindruck, du hättest etwas sehr Wertvolles (deine Heiligung) zerstört.

Sei unbesorgt; wende auf das übernatürliche Leben den sicheren Instinkt einfacher Kinder an, wenn sie einen solchen Konflikt lösen wollen.

Sie haben - fast immer aus Unachtsamkeit - einen Gegenstand zerbrochen, den der Vater sehr schätzte. Es tut ihnen leid, vielleicht weinen sie, aber, um ihr Herz auszuschütten, gehen sie zum Besitzer des Gegenstandes, der durch ihre Ungeschicklichkeit unbrauchbar geworden ist. Der Vater denkt nicht mehr an den Wert der zerstörten Sache - auch wenn er groß war - und vergibt nicht nur voller Zärtlichkeit, sondern tröstet und ermutigt das Kleine sogar. - Lerne daraus.