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Es gibt 2 Nummer in «Freunde Gottes » deren Stichwort lautet Nächstenliebe → Opfer aus Liebe.

*Homilie, gehalten am 3. April 1955

Ego sum via, veritas et vita (Joh 14,6), ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Unmißverständlich zeigt uns der Herr mit diesen Worten, welches der richtige Pfad ist, der zum ewigen Leben führt. Ego sum via: Er ist der einzige Weg, der Himmel und Erde verbindet. Er verkündet es allen Menschen, besonders aber denen, die Ihm, wie du und ich, gesagt haben, daß wir unsere christliche Berufung ernst nehmen und die Gegenwart Gottes immer wahren wollen: mit unserem Denken, unseren Worten und unserem ganzen Handeln, auch im gewöhnlichsten, alltäglichsten Tun.

Jesus ist der Weg. Er hat auf dieser Welt die makellosen Spuren seiner Wanderungen hinterlassen, als ein unauslöschbares Kennzeichen, das weder die Zeit noch die Bosheit des Feindes haben verwischen können. Iesus Christus heri et hodie; ipse et in saecula (Hebr 13,8), Er bleibt derselbe gestern und heute und in Ewigkeit. Wie gerne denke ich daran! Derselbe Jesus Christus, der gestern für die Apostel und für alle, die Ihn aufsuchten, Zeit hatte, lebt heute für uns und wird in Ewigkeit leben. Wir Menschen mit unseren ermüdeten oder trüben Augen vermögen manchmal sein Antlitz nicht zu entdecken, auch wenn es immer gleich zeitlos gegenwärtig ist. Jetzt, am Beginn unseres Gebetes vor dem Tabernakel, bitte Ihn wie der Blinde im Evangelium: Domine, ut videam! (Lk 18,41)Herr, gib, daß ich sehe! Daß mein Verstand erleuchtet werde und das Wort Christi in ihn eindringe; daß Christi Leben in meiner Seele Wurzeln schlage, damit ich mich wandle und bereite für die ewige Herrlichkeit.

Vielleicht hatten wir bis zu diesem Augenblick noch nicht den Drang empfunden, ganz nahe Christi Schritten zu folgen. Vielleicht hatten wir noch nicht wahrgenommen, daß wir unseren Verzicht im Kleinen mit seinem erlösenden Opfer verbinden können: als Sühne für unsere Sünden, für die Sünden der Menschen aller Zeiten, für das verderbliche Wirken des Teufels, der fortfährt, sich Gott mit seinem non serviam! ich will nicht dienen, zu widersetzen… Wie sollten wir es wagen, ohne Heuchelei zu rufen: Herr, mich schmerzen die Beleidigungen, die Deinem liebenswerten Herzen zugefügt werden, wenn wir es nicht über uns bringen, auf eine Kleinigkeit zu verzichten oder ein winziges Opfer zum Lobpreis der göttlichen Liebe darzubringen? Die Buße - sie ist Sühne - läßt uns den Weg der Hingabe und der Liebe schnellen Schrittes gehen: Hingabe, weil wir wiedergutmachen wollen, und Liebe, weil wir den anderen helfen wollen, so wie Christus uns geholfen hat.

Von nun an habt es eilig damit, zu lieben. Die Liebe wird Klage und Protest zum Schweigen bringen. Denn manchmal ertragen wir wohl die Widerwärtigkeiten, aber wir stöhnen und klagen über sie; und dabei vertun wir die Gnade Gottes und binden Ihm die Hände für sein weiteres Schenkenwollen. Hilarem enim datorem diligit Deus (2 Kor 9,7), Gott liebt den, der freudig gibt, den, der echt zu geben versteht, mit der Spontaneität eines liebenden Herzens und nicht mit dem Getue eines Menschen, der meint, er erweise durch seine Hingabe anderen einen Gefallen.