Nur diese Aphorismen anzeigen

Es gibt 2 Nummer in «Freunde Gottes » deren Stichwort lautet Aufopferung des Tagewerks.

Der Kampf ist wichtig

Ich muß euch vor einer Falle warnen, die uns der Teufel - er gönnt sich wirklich nie eine Ruhepause - zu stellen sucht, um uns den Frieden zu nehmen. Gelegentlich können Zweifel aufkommen, die Versuchung nämlich zu denken, man käme kaum vorwärts oder falle sogar zurück; oder die sich aufdrängende Überzeugung, wir würden, trotz aller Bemühungen, nicht nur nicht besser, sondern sogar schlechter. Ich kann euch versichern, daß diese pessimistische Sicht für gewöhnlich nur Schein und Täuschung ist. In Wahrheit wird eben die Seele nur aufmerksamer, das Gewissen feinfühliger, die Liebe fordernder. Je heller das Wirken der Gnade leuchtet, desto mehr fallen Kleinigkeiten ins Auge, die im Halbdunkel unsichtbar geblieben wären. Wir tun aber gut daran, diese Unruhe aufmerksam zu prüfen, denn der Herr gibt uns dieses Licht, damit wir demütiger oder großzügiger werden. Denkt daran, daß uns Gottes Vorsehung ununterbrochen leitet und daß Er mit seiner Hilfe nicht geizt: mit großen oder mit kleinen Wundern bringt Gott seine Kinder voran.

Militia est vita hominis super terram, et sicut dies mercenarii, dies eius (Ijob 7,1), das Leben des Menschen auf Erden ist ein Kriegsdienst, seine Tage verstreichen unter der Last der Arbeit. Niemand kann sich diesem Auftrag entziehen, auch die Faulenzer nicht, die nichts von ihm wissen wollen. Sie desertieren aus den Reihen Christi und stürzen sich in andere Kämpfe, um ihre Faulheit, ihre Eitelkeit, ihr jämmerliches Streben zu befriedigen. Sie werden zu Sklaven der eigenen Launen.

Da der Zustand des Kampfes zur Natur des menschlichen Geschöpfes gehört, versuchen wir, unsere Pflichten mit Beständigkeit zu erfüllen, indem wir gutwillig und mit lauterer Absicht beten und arbeiten und dabei immer Gottes Erwartungen an uns im Blick haben. Unser Verlangen nach Liebe will gestillt werden, unser Streben nach Heiligkeit wird nicht nachlassen, auch wenn wir am Ende jeden Tages feststellen, daß vor uns noch ein langer Weg liegt.

Erneuert jeden Tag mit einem entschlossenen Serviam! - ich will Dir dienen, Herr! - den Vorsatz, nicht aufzugeben, nicht faul oder nachlässig zu werden, die Arbeit mit mehr Hoffnung und Optimismus anzugehen. Wir sind ja davon überzeugt, daß ein aufrichtiger Akt der Liebe die Niederlage in einem Scharmützel wettmacht.

Wir beginnen mit mündlichen Gebeten, die viele von uns als Kinder immer wieder gesprochen haben: es sind von Herzen kommende und sehr einfache Worte, an Gott und an seine Mutter, die auch unsere Mutter ist, gerichtet. Heute noch erneuere ich morgens und abends - und nicht nur gelegentlich, sondern täglich - das Aufopferungsgebet, das mich meine Eltern gelehrt haben: O meine Herrin, o meine Mutter! Dir gebe ich mich ganz hin. Und als Erweis meiner kindlichen Liebe weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meine Zunge, mein Herz… Ist das nicht irgendwie ein Anfang der Kontemplation und ein echter Beweis des vertrauenden Sich-Überlassens? Was erzählen sich Liebende, wenn sie sich treffen? Wie verhalten sie sich? Sie opfern alles, was sie sind und haben, für den Menschen, den sie lieben.

Zuerst ein Stoßgebet, und dann noch eins, und noch eins…, bis einem das ungenügend erscheint, weil Worte unzureichend sind…: und man läßt der Vertrautheit mit Gott freien Lauf, ist bei Ihm, schaut auf Ihn, beständig und mühelos. Wir leben dann wie Gefangene, gleichsam in Ketten. Während wir, bei all unseren Fehlern und Unzulänglichkeiten, so vollkommen wie möglich die Aufgaben und Pflichten unseres Standes erfüllen, sehnt sich die Seele nach Befreiung. Sie drängt zu Gott hin, angezogen von Ihm wie das Eisen vom Magneten. Wir beginnen Jesus auf eindringlichere Weise zu lieben, in seliger Bestürzung.

Verzeichnis der Schriftstellen
Verzeichnis der Schriftstellen