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Das Menschliche und Göttliche in der Kirche

So wie es in Christus zwei Naturen gibt - die menschliche und die göttliche -, so können wir analog auch vom Menschlichen und Göttlichen in der Kirche sprechen. Was in ihr menschlich ist, bleibt keinem verborgen: in der Welt besteht die Kirche aus Menschen und für die Menschen - und Menschsein umfaßt Freiheit, Größe und Kleinmut, Heroismus und Feigheit.

Nur das Menschliche in der Kirche zu sehen, würde jedoch bedeuten, sie nicht verstanden zu haben, ja nicht einmal an die Schwelle des eigentlichen Geheimnisses gelangt zu sein. Die Heilige Schrift gebraucht zahlreiche Bilder aus unserer Erfahrungswelt, um uns das Reich Gottes zu erklären und auf seine Gegenwart unter uns in der Kirche hinzuweisen: Vergleiche mit einem Schafstall, mit einer Herde, mit einem Haus, mit einem Samenkorn, mit einem Weinberg, mit dem Feld, auf dem der Herr pflanzt oder baut. Sie benutzt besonders einen Ausdruck, der alles zusammenfaßt: die Kirche ist der Leib Christi.

Christus bestimmte die einen zu Aposteln, andere zu Propheten, wieder andere zu Glaubensboten oder zu Hirten und Lehrern. Sie sollen die Heiligen zur Ausübung des Dienstes heranbilden, zum Aufbau des Leibes Christi (Eph 4,11-12). An anderer Stelle schreibt der heilige Paulus: So bilden wir viele zusammen einen Leib in Christus, einzeln aber sind wir Glieder untereinander (Röm 12,5). Wieviel Licht schenkt uns der Glaube! Wir alle sind in Christus, denn Er ist das Haupt des Leibes, der Kirche (Kol 1,18).

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