1019

Wie niederschmetternd war die Enttäuschung! Sie hatten das Licht des falschen Apostels gesehen und erwartet, durch jene vermeintliche Helligkeit die Finsternis ihrer Seele vertreiben zu können. Sie eilten zu ihm. Auf ihrem Weg ließen sie vielleicht Fetzen ihrer eigenen Haut und - in ihrer Sehnsucht nach Licht - manchmal ein Stück ihrer Seele zurück… Endlich haben sie ihn erreicht - und finden nur Kälte und Dunkelheit. Und Kälte und Dunkel breiten sich aus in ihren betrogenen Herzen, die für eine kurze Weile gemeint hatten, das Ideal gefunden zu haben.

Ein böses Werk hat er getan, der Betrüger. Nun kehren die Enttäuschten zur wirklichen Welt zurück, von der sie ausgezogen waren in der Hoffnung, ihr Fleisch und Blut in Glut und funkelnde Liebe zu verwandeln…, sie kehren zurück mit einem erloschenen Herzen, das kein Herz mehr ist, sondern Eis und Finsternis; jetzt wird auch ihr Denken verfinstert werden.

Das ist dein Werk, du Apostel des Widersinns: Du führst den Namen Christi in deinem Munde, folgst Ihm aber nicht in deinem Tun; du blendest durch gleißende Helligkeit, hast aber kein Licht; du hast keine wärmende Liebe, die Sorge um die Fremden täuschst du vor, der Deinen aber achtest du nicht. Denn ein Lügner bist du, und die Lüge ist ein Kind des Teufels…

Du arbeitest für den Teufel und verwirrst die Jünger in der Nachfolge des Herrn… Heute trägst du nicht selten Siege davon - aber wehe dir, morgen, wenn unser Freund, der Tod, dich heimsucht und dich der Richter, den du niemals hast betrügen können, richtet!

Herr: bewahre mich vor diesem Widersinn! Bewahre mich!

Diesen Punkt in einer anderen Sprache