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Können Sie uns als Großkanzler der Universität von Navarra einiges zu den Gründen sagen, die Sie bewogen haben, diese Universität ins Leben zu rufen, und welche Bedeutung ihr heute im Rahmen der übrigen spanischen Universitäten zukommt?

Jahre vor ihrer Gründung hatte ich, und viele mit mir, für diese Universität gebetet. Es freut mich, das jetzt sagen zu können. 1952 wurde sie dann ins Leben gerufen aus dem Wunsch heraus, eine Hochschuleinrichtung zu schaffen, in der die kulturellen und apostolischen Ideale einer Gruppe von Professoren, die sich der tiefen Verantwortung ihrer Lehraufgabe bewußt waren, gedeihen könnten. Es ging damals und es geht heute darum, zusammen mit den übrigen Universitäten einen Beitrag zur Lösung des großen Bildungsproblems in Spanien und in vielen anderen Ländern zu leisten, wo man Menschen benötigt, die befähigt sind, am Aufbau einer gerechteren Gesellschaft mitzuwirken.

Die Dozenten, die mit der Arbeit in der Universität von Navarra begannen, waren in der spanischen Hochschullandschaft keine Fremden; sie hatten in Madrid, Barcelona, Santiago, Granada und in vielen anderen Universitäten zuerst studiert und dann dort gelehrt. Diese enge Zusammenarbeit - ich wage zu sagen, daß sie enger ist als die übliche Zusammenarbeit selbst unter benachbarten Universitäten - hat sich fortgesetzt im häufigen Austausch, in Besuchen von Professoren, auf nationalen Kongressen im Dienste des gemeinsamen Forschens usw. Ein ähnlicher Kontakt bestand und besteht zu den besten Universitäten anderer Länder, wie die gerade erfolgte Ernennung von Professoren der Sorbonne, aus Harvard, Coimbra, München und Löwen zu Ehrendoktoren der Universität von Navarra bestätigt.

Die Universität von Navarra hat es auch verstanden, die Hilfsbereitschaft vieler Menschen nutzbar zu machen, die ein von den wirtschaftlichen Möglichkeiten des einzelnen unabhängiges Studium als wesentliche Grundlage für den Fortschritt des Landes ansehen. Und so ist die Vereinigung der Freunde der Universität von Navarra Wirklichkeit geworden, die dank ihrer großzügigen Hilfe bereits eine große Zahl von Stipendien und Freiplätzen verteilen konnte. Diese Zahl wird weiter wachsen, wie auch die Zahl der afroasiatischen und lateinamerikanischen Studenten weiter zunehmen wird.

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