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Kleine Dinge und Leben der Kindschaft

Ich denke jetzt an die unter euch, die nach Jahren immer noch Tagträumen nachhängen und wie Tartarin de Tarascon eitel und naiv auf Löwenjagd ausziehen - in den Gängen ihres Hauses, dort, wo man bestenfalls Mäuse fängt. Euch will ich wieder einmal an einen wunderbaren, gottgewollten Weg erinnern: die gewöhnlichen Alltagspflichten erfüllen und darin jene Kämpfe austragen, die nur Er und wir kennen und die Gott wohlgefällig sind.

Seid davon überzeugt, daß ihr in der Regel keine spektakulären Taten vollbringen werdet - nicht zuletzt deshalb, weil sich die Gelegenheit dazu nur selten bietet. Gelegenheiten aber, eure Liebe zu Christus durch die kleinen, alltäglichen Dinge zu zeigen, die gibt es zur Genüge. Wie sagt doch der heilige Hieronymus: Auch im Kleinen offenbart sich der gleiche Geist (der Seelengröße). Wir bewundern die Größe des Schöpfers nicht nur am Himmel, an der Erde, am Weltmeer, an Elefanten, Kamelen, Pferden, Rindern, Panthern, Bären und Löwen. Sie offenbart sich uns auch in den kleinsten Tierchen, z. B. in der Ameise, der Schnake, der Mücke, dem Würmchen und in anderen kleinen Wesen, die wir mehr vom Sehen als dem Namen nach kennen. In ihnen allen offenbart sich uns der gleiche Reichtum des Schöpfers. Ähnlich ist auch eine Seele, die sich Christus ganz hingibt, auf die kleinen Dinge nicht minder bedacht als auf die großen (Hieronymus, Epistolae, 60, 12 (PL 22, 596]).

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