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Mein, mein, mein… Denken und Reden vieler Menschen kreisen nur darum. Wie unangenehm! Der heilige Hieronymus sagt dazu, daß sich in diesen Menschen wirklich erfüllt, was geschrieben steht: "Weil sie Entschuldigungen für ihre Sünden suchen" (Ps 140,4), fügen sie zur Sünde des Stolzes noch die der Faulheit und Nachlässigkeit hinzu (Hieronymus, Commentariorum in Matthaeum libri, 4, 25 (PL 26, 195]).

Es ist der Hochmut, der ständig dieses mein, mein, mein… aufsagt - ein Laster, das aus dem Menschen ein unfruchtbares Geschöpf macht, das seine Bereitschaft hemmt, für Gott zu arbeiten, und den leichtfertigen Umgang mit der Zeit fördert. Laß deine Wirkmöglichkeiten nicht verkümmern. Lege deinen Egoismus ab! Du sagst, daß dein Leben dir gehört? Dein Leben gehört Gott, und aus Liebe zu Gott soll es allen Menschen nutzen. Grabe dein Talent aus! Ziehe Gewinn daraus. Du wirst dann voller Freude erfahren, daß es in den Geschäften Gottes gar nicht auf einen Ertrag ankommt, der die Bewunderung der Menschen findet. Wesentlich ist allein, daß wir alles hingeben, was wir sind und haben, daß wir mit Sorgfalt handeln und den Willen nicht verlieren, gute Frucht zu bringen.

Vielleicht schenkt Gott uns noch ein Jahr, damit wir Ihm dienen können. Aber denke jetzt nicht an fünf, nicht an zwei Jahre, sondern an dieses eine, das begonnen hat. Entscheiden wir uns, es hinzugeben und nicht zu vergraben.

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