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Für Gott Frucht bringen

Betrachten wir jetzt das Gleichnis jenes Mannes, der in die Fremde ziehen wollte. Er rief seine Knechte und übergab ihnen sein Vermögen (Mt 25,14). Jedem händigt er einen verschieden großen Betrag aus, damit er ihn während seiner Abwesenheit verwalte. Es dürfte nützlich sein, auf das Verhalten des Mannes, der ein Talent erhielt, zu achten. Er dünkt sich schlau. In seiner Beschränktheit zermartert er sich das Hirn und entscheidet sich: Er ging hin, grub die Erde auf und verbarg darin das Geld seines Herrn (Mt 25,18).

Womit wird sich dieser Mensch beschäftigt haben, nachdem er das Werkzeug für seine Arbeit beiseite gelegt hat? Ohne Gespür für Verantwortung hat er sich für die bequeme Lösung entschieden: Er wird nur das zurückgeben, was ihm anvertraut wurde. Nunmehr wird er die Zeit totschlagen: Minuten, Stunden, Tage, Monate, Jahre, das ganze Leben! Die anderen regen sich, treiben Handel und sind ehrlich bestrebt, mehr zurückzugeben, als sie erhalten haben. Mit Recht suchen sie bei ihrer Arbeit Gewinn zu erzielen, denn der Herr hat sehr bestimmt gesagt: negotiamini dum venio (Lk 19,13), macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme. Aber er schert sich nicht darum, er vergeudet sein Leben.

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