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Ebenso bewundernswert ist die Art, wie der heilige Paulus sich verhält. Obwohl er gefangen ist, weil er die Lehre Christi verbreitet hat, versäumt er keine Gelegenheit, das Evangelium weiter zu verkünden. Vor Festus und Agrippa zögert er nicht zu bekennen: Ich habe Gottes Beistand erfahren, und so stehe ich noch heute da und lege vor groß und klein Zeugnis ab. Dabei verkündige ich nichts anderes, als was die Propheten und Moses geweissagt haben: Der Messias werde leiden müssen und als erster von den Toten auferstehen und dem Volke wie den Heiden das Licht verkünden (Apg 26,22-23).

Der Apostel hüllt sich nicht in Schweigen, er verbirgt weder seinen Glauben noch die apostolische Lehrtätigkeit, die ihm den Haß der Verfolger zugezogen hatte. Er fährt fort, allen Menschen das Heil zu verkünden. Mit wunderbarer Kühnheit tritt er vor Agrippa: Glaubst du den Propheten? Ich weiß, du glaubst ihnen (Apg 26,27). Als Agrippa sagt: Es fehlt nicht viel, so machst du mich noch zu einem Christen, erwidert Paulus: Wollte Gott, daß über kurz oder lang nicht bloß du, sondern alle, die mich heute hören, das würden, was ich bin - abgesehen von diesen Fesseln (Apg 26,28-29).

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