256

*Homilie, gehalten am 16. April 1954

Die christliche Berufung, der an uns ergehende Ruf des Herrn, führt dazu, daß wir uns mit Ihm vereinen. Aber wir dürfen nicht vergessen, daß Er auf die Erde gekommen ist, um die ganze Welt zu erlösen: Er will, daß alle Menschen gerettet werden (1 Tim 2,4). Es gibt keine Seele, die Christus gleichgültig wäre; für jede einzelne hat Er den Preis seines Blutes bezahlt (Vgl. 1 Petr 1,18-19).

Während ich diese Wahrheiten betrachte, kommt mir ein Gespräch zwischen dem Meister und den Aposteln, kurz vor der wunderbaren Brotvermehrung, in den Sinn. Eine große Menschenmenge hatte Jesus begleitet. Da blickt der Herr auf und fragt Philippus: Woher sollen wir Brot nehmen, damit diese Leute essen können? (Joh 6,5) Philippus überdenkt rasch die Lage und antwortet: Zweihundert Denare reichen nicht aus, selbst wenn jeder auch nur ein wenig erhalten soll (Joh 6,7). So viel Geld haben sie nicht, sie müssen also etwas improvisieren: Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu Ihm: "Hier ist ein Knabe, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Allein was ist das für so viele?"(Joh 6,8-9)

Diesen Punkt in einer anderen Sprache