Verbreitung des Glaubens

Sei überzeugt: Dein Apostolat besteht darin, Güte und Licht und Begeisterung auszustrahlen, mit deiner Großzügigkeit und Opferbereitschaft, mit deinem Fleiß und deiner Gewissenhaftigkeit andere anzustecken, durch das Beispiel eines grenzenlos hingegebenen Herzens, durch Weltkenntnis und ehrlichen, freudigen Gehorsam gegenüber der Kirche Beispiel zu geben.

Aber: keiner gibt, was er nicht hat…

Du bist noch jung und stehst erst am Anfang deines Weges. Höre meinen Rat: Für Gott ist das Beste, das wir geben können, gerade gut genug; deshalb habe von Anfang an den festen Willen, später in deinem Beruf Erstklassiges zu leisten. Denn nur dann wirst du überzeugend wirken können.

Vergiß nicht: Je tiefer du überzeugt bist, desto leichter überzeugst du!

"Man zündet nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen".

Und als die Zeit seines Wirkens auf Erden vollendet ist, befiehlt der Herr: "Euntes docete" - geht hin und lehrt! Er will, daß sein Licht in den Taten und Worten seiner Jünger aufleuchtet - auch in deinem Handeln, in deinem Reden…

Es ist sonderbar, wie oft viele Leute sich - im Namen der Freiheit! - davor fürchten und es zu verhindern suchen, daß die Katholiken ganz schlicht und einfach gute Katholiken sind!

Nimm dich in acht vor den Zeitgenossen, die Verleumdungen und Verdächtigungen ausstreuen. Die werden dann nämlich von den einen aus Oberflächlichkeit, von den anderen aus Bosheit aufgegriffen - und so wird das gute Zusammenleben zerstört und die öffentliche Meinung vergiftet.

In bestimmten Situationen verlangt die echte Nächstenliebe, derartigen Unrat kenntlich zu machen - und auch seine Produzenten… Denn sonst könnten diese oder ihre Helfer oder die Unrats-Konsumenten in ihrem verbildeten Gewissen den Schluß ziehen, daß Schweigen Eingeständnis bedeute…

Die Sektierer stimmen ein großes Geschrei an gegen unseren - wie sie es nennen - "Fanatismus", weil die Jahrhunderte dahingehen und unser Glaube unverändert bleibt.

Anders ist es mit dem Fanatismus der Sektierer selbst bestellt: da er keine Beziehung zur Wahrheit hat, kann er im Laufe der Geschichte immer neue und andere Gestalt annehmen - immer wieder erfindet er Popanze des Schreckens, um der Heiligen Kirche zu schaden, setzt leere Worthülsen in Umlauf, die sich beliebig füllen lassen. Man redet von "Freiheit" und legt sie in Ketten; von "Fortschritt" und meint den Rückfall in die Barbarei; von "Wissenschaft" und verbirgt dahinter die eigene Ignoranz… So gelangt jedesmal die alte verdorbene Ware in einer anderen, neuen Verpackung auf den Markt.

Möge also dein "Fanatismus" des Glaubens mit jedem Tage zunehmen - denn er ist es, der einzig und allein die eine und einzige Wahrheit verteidigt.

Erschrick nicht und staune nicht darüber, wie borniert manche Leute sind. Es wird niemals an Toren fehlen, die hinter ihrer vorgeblichen Bildung ihre eigentliche Ignoranz verbergen.

Es ist wahrhaftig ein Trauerspiel, wie Leute, die Christus hassen, und solche, die Ihm zu dienen vorgeben, Arm in Arm marschieren - zwar getrennt durch ihre unterschiedlichen Motivationen, aber einig in der Bekämpfung der Christen, der Kinder Gottes…

In einigen - vornehmlich intellektuellen - Kreisen meint man bisweilen die Steuerung durch gewisse sektiererische Gruppen geradezu mit Händen greifen zu können. Immer geht es darum, die Kirche, bestimmte Personen oder Institutionen zu verdächtigen. Mit zynischer Beharrlichkeit und ganz unbekümmert um Wahrheit und Logik werden so Verleumdungen wachgehalten und weiterverbreitet. Manchmal beteiligen sich auch Katholiken daran.

Bete jeden Tag voller Glauben darum, "ut inimicos" - denn so nennen sie sich selbst! - "Sanctae Ecclesiae humiliare digneris, te rogamus audi nos!" - Demütige Du, o Herr, die, die Dich verfolgen, mit der Klarheit Deines Lichtes, das auszubreiten wir entschlossen sind.

Der katholische Glaube sei veraltet und deshalb nicht mehr annehmbar… Noch älter ist die Sonne, und sie hat nicht verloren an Licht; noch urtümlicher ist das Wasser, und es stillt nach wie vor den Durst und erfrischt…

Selbst eine sogenannte "gute Absicht" rechtfertigt nicht die Verfälschung der Geschichte oder Wirklichkeit des Lebens. Aber es wäre verfehlte "Objektivität", die Feinde der Kirche, die ihr ganzes Leben ihrer Verfolgung gewidmet haben, auf ein Podest zu erheben.

Sei ganz sicher: Die historische Wahrheit nimmt keinen Schaden, wenn du dich als Christ nicht an der Errichtung solcher Podeste beteiligst. Wir brauchen sie nicht. Seit wann errichtet man dem Haß Denkmäler?

Christliches Apostolat hat es nicht nötig, Gräben aufzureißen oder Menschen, die die Wahrheit Christi nicht kennen, schlecht zu behandeln. Ein Verächter des Glaubens kann sich am Ende noch - von seinem Irrtum enttäuscht - ehrlich und von Herzen bekehren, wenn wir ihm gemäß dem Wort des Apostels begegnen: "Caritas omnia suffert" - die Liebe erträgt alles!

Ausgeschlossen aber bleibt, unter der Parole einer angeblichen "Weite des Denkens" in den wesentlichen Fragen des Glaubens selbst nachzugeben. Eine solche falsche Toleranz birgt die Gefahr, sich außerhalb der Kirche zu stellen. Statt anderen zu helfen, schadet man sich selbst.

Christentum ist immer nonkonformistisch; es paßt sich letztlich der Welt nicht an. Das ist sein "größter Nachteil" und das wichtigste Gegenargument derer, die von der Welt "besessen" sind.

Manche Menschen wissen nur darum nichts von Gott, weil noch nie jemand in einer verständlichen Weise mit ihnen darüber gesprochen hat.

Wo du mit rein rationalem Denken nicht weiterkommst, da erbitte die "heilige Pfiffigkeit", um deinen Mitmenschen mehr und wirksam dienen zu können.

Glaub mir: Das Apostolat, die Katechese - sie müssen, gleich den Blutgefäßen des menschlichen Körpers, in alle Bereiche der Gesellschaft hinein verzweigt sein. Jeder einzelne soll erreicht werden.

Uns, die wir Christus dienen wollen, interessieren alle Menschen, weil jeder einzelne uns interessiert!

Stell dich unter den Schutz Unserer Lieben Frau, der Mutter des guten Rates, damit aus deinem Mund niemals ein Wort kommt, das Gott beleidigt.

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