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Die Zeit unserer Betrachtung am Gründonnerstag geht zu Ende. Wenn der Herr uns geholfen hat - und Er ist immer bereit dazu, wenn wir Ihm nur unser Herz öffnen -, werden wir uns gedrängt fühlen, Ihm eine Antwort zu geben im Allerwichtigsten: in der Liebe. Und es wird uns gelingen, durch ein Leben des Dienens diese Liebe an die Menschen weiterzugeben. Ich habe euch ein Beispiel gegeben (Joh 13,15), sagt Jesus im Kreise seiner Jünger nach der Fußwaschung in der Abendmahlsnacht. Verbannen wir Stolz, Ehrgeiz und Herrschsucht aus unserem Herzen; dann werden Frieden und Freude, verwurzelt in unserem persönlichen Opfer, um uns und in uns herrschen.

Wenden wir uns zum Schluß wie Kinder vertrauensvoll an Maria, die Mutter Gottes und unsere Mutter. Entschuldigt, wenn ich noch einmal eine Kindheitserinnerung aufgreife: ein Bild, das in meiner Heimat sehr verbreitet war, als der heilige Pius X. die häufige Kommunion angeregt hatte; es zeigte Maria in Anbetung vor der heiligen Hostie. Heute, wie damals und wie immer, lehrt uns Unsere Liebe Frau den Umgang mit Jesus, Ihn zu erkennen und Ihn immer wieder im Alltag zu finden - besonders aber während des erhabenen Augenblicks der heiligen Messe, wo sich Zeit und Ewigkeit vereinen: Jesus zieht in der Haltung des Ewigen Priesters alles an sich, um es divino afflante Spiritu, im Hauch des Heiligen Geistes, in die Gegenwart Gottes des Vaters zu bringen.

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